Ich wache früh auf, mit der ersten Dämmerung. Wie immer
versuche ich den Coleman Kocher anzuwerfen, um heisses Wasser für den Mate Tee zu
machen.
Der Coleman Benzin-Kocher (Dualflame) war auf unserer
Transafrika Reise ja schon nach 3 Wochen kaputt gegangen (Generator). Nachdem
er dann in der Schweiz repariert wurde, funktionierte er immerhin auf unserer
Island Reise im Sommer für 2.5 Wochen völlig klaglos.
Nun nach 2 Monaten Reisedauer steigt der Kocher erneut aus,
die Pumpe ist hin. Zum Glück habe ich einen zweiten Generator und eine 2te
komplette Tank/Pump/Generator-Einheit dabei. Auf längeren Reisen kann ich von
dem Coleman also nach wie vor nur abraten. So bequem die Versorgung mit
Treibstoff (Benzin) auch ist, verlässlich ist das Gerät nicht .
Durch mein Ersatzteillager habe ich dem Kocher-Schicksal für
dieses mal ein Schnippchen geschlagen.
Noch habe ich über 800 km in Argentinien vor mir, bevor es
wieder nach Chile geht. Nach einem ausgiebigen Frühstück mache ich mich auf den
Weg. Chilecito ist mein erstes Ziel. Dort muss ich mich nochmals für den Abend
eindecken, damit ich wieder ein Lagerfeuer und ein kleines Grillfest abhalten
kann.
Bier, Rindfleisch (Lomo), Wurst, 1x Maiskolben, 1x Tomate,
1x Zwiebel, 1x Banane – mein Warenkorb ist bescheiden und auch immer recht
günstig. Beim Fleisch und beim Bier liege ich in der teuersten Kategorie,
anderes lässt sich natürlich nicht so einfach Quantifizieren: Gewürze und
anderes verbraucht sich ja auch.
Preise in Franken
2.85 Fleisch und Wurstprodukte
3.10 Gemüse
5.10 Bier
Zuerst geht es über die Ruta Provencial nach Huaco, ein
wahrer Leckerbissen mit tollen Landschaften und aussichten. Danach folgte ich
der altbekannten Ruta 40 von Huaco nach Chilecito. Diese Passage zaubert mir
einen riesigen Grinser ins Gesicht.
Am Anfang geht die Strasse so gut wie immer geradeaus. Aber
in extremen Wellen bei denen die Fliehkräfte ein leichtes Achterbahn Feeling
aufkommen lassen.
Nach einer Weile werden diese Senken allerdings gefährlich.
Anscheinend wird hier am Strassenbau gespart. Anstelle von Brücken über die
Senken wird hier einfach die Strasse der Natur angepasst. Sobald es regnet, kann
so der Schlamm nirdends ablaufen – und muss den Weg über die Strasse nehmen.
Schlamm und Geröll können Einen in den Senken erwarten, was dann mit der Zeit
schon etwas am voranpreschen hindert -
zu holprig.
Immer geht es am Rand der Anden Gebirgskette entlang –auf
einmal führt auch die Ruta 40 auf einen Seitenausläufer hinauf. Eine
unglaubliche Passtrasse – die noch nicht komplett asphaltiert ist.
Kurz vor der Passüberquerung beginnt sich auch die
Landschaft nochmals komplett zu ändern. Es wird wieder karg und risige Kakteen
säumen die Natur.
Mittendrin ist auch wieder eine Baustelle – und alle müssen
ca. 25 Minuten warten. So ist es schon halb zwei als ich Chilechito erreiche,
erbärmlicher Schnitt für 220km. Ich erledige die Einkäufe und beschliesse, mir
noch in einem Restaurant heisses Wasser für meinen Mate Tee zu organisieren.
Dabei entdecke ich ein superschnelles Wlan – wow – ich hätte
nicht gedacht, dass es hier überhaupt ein Wifi gibt. So vergehen 1.5 Stunden mit dem aktualisieren
des Blogs und dem Kontakt mit der Heimat.
Ich entscheide mich, die Strecke über Famatina Anillaco unter
die Räder zu nehmen. Aus Asphalt wird Piste und so schaffe ich in weiteren 4
Stunden Fahrt nur weitere 160km. Tagesbilanz 380km. Noch immer 770 Kilometer
vor mir – wenn alles Piste ist, dann brauche ich dafür alleine zwei Tage.
Solange die Landschaft so abwechslungsreich ist, soll es mir
recht sein.
Auf der Suche nach einem Wildcamp Spot stosse ich auf einen
Track, der zu einer alten Kirche führt. Etwa 50m danaeben finde ich eine
Grillstelle, eine Art Sitzplatz, Stromanschluss, Licht – alles kostenlos. Da
sage ich nicht nein, auch wenn der Platz etwas unheimliches hat.
Nachdem ich einmal in einer Fernsehdokumentation gesehen
habe, wie vietnamesische Kinder Vogelspinnen jagen und zubereiten, weiss ich, wie
die Erdhölen aussehen in denen sich die Spinnen gerne aufhalten. Der Platz hier
ist übersäht davon – die Kirche errinnert etwas an den „From Dusk till Down“
Film.
Es gibt eine leckere Grillerei, und nun geht es für mich in
die Kiste J
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