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Samstag, 4. April 2015

Offroad Spass in den Anden


Heute wollten wir mal wieder einige Kilometer hinter uns bringen – und das Colca Tal und den Ort Chivay ansteuern. Nachdem meine Freundin im Ärztehaus eine weitere Spritze erhalten hatte, fuhren wir los.

Laut Google 388 Kilometer und entspannte 5 Stunden Fahrzeit. Wie immer machte ich mir über die exakte Route keine grossen Gedanken. Hatte ich doch Maps.me und das hat mich nun schon über 20`000 Kilometer durch Südamerika geführt.

Natürlich stutzte ich kurz als mir Maps.me 8.9 Stunden Fahrtzeit anzeigte, aber wahrscheinlich sind in Openstreetmaps die Strassenverhältnisse von Peru einfach besser abgebildet?




Schon nach einigen Stunden war klar, dass wird wieder eine der höheren Pass Überquerungen in den Anden.  Und bestimmt keine gängige Route, denn es ging auf eine schmale Lehmpiste die kleine Orte ansteuerte. Und es gab auch keinen Verkehr mehr, keine Busse, keine Sammeltaxis – nur schöne Landschaften.

Aber eben, das Navi hatte einen Plan, wir keinen, die Landschaft war schön, der Track fahrbar – was will man mehr? Natürlich konnten wir auf dem Display unsere und andere Strassen sehen – aber woher sollten wir wissen ob eine andere Strasse besser oder schlechter wäre?

Immer mal wieder sollten wir abzweigen und standen vor morastigen Feldwegen die augenscheinlich schon länger niemand benutzt hatte. Soviel Offroad wollte ich meiner Freundin ja eigentlich nicht zumuten. 

Aber ich wars nicht – Maps.me spendierte uns teilweise gar nicht so einfache Passagen, die auch ich mit dem nötigen Respekt unter die Räder nahm. Auf 5000m ohne Ankerpunkte absaufen und mit dem Erdanker hantieren ist kein Spass.


Um ehrlich zu sein, hier oben hat man so wenig Sauerstoff dass selbst ein Reifenwechsel ein richtiges Problem werden würde. Schon der reine Aufenthalt auf dieser Höhe führt zu einem schnelleren Herzschlag, Unwohlsein, Atemproblemen – da möchte ich nicht mit Maxtrax, Winde und Erdanker hantieren müssen. Umkehren und 6 Stunden zurückfahren jedoch auch nicht – also ging es mit der notwendigen Umsicht voran. So oft habe ich die Differentialsperren an einem Tag wohl noch nie aktiviert und wieder deaktiviert... Wie gut dass MT Reifen mit einem groben Profil montiert sind...

Leider gibt es relativ wenig Fotos, den schon beim aussteigen hätten wir uns eingesaut.  Irgendwann wurde es Dunkel und wir waren noch immer mitten in diesem Track. Bis nach Chivay geht es heute also nicht mehr – es gibt mal wieder ein Wildcamp.


Hier hatte es geregnet, überall war der Boden nass – es war kalt – keine einladende Ecke. Also fuhren wir noch etwas in die Nacht hinein, bis wir uns noch eine Fischdose, etwas Käse und Salami gönnten – und dann mit dem Gepäck Tetris spielten um für zwei Personen eine Liegefläche zu erhalten. Natürlich sauten wir uns dabei ordentlich ein - der Untergrund war auch hier nicht optimal.

Alleine habe ich diese Platz-Probleme nicht, aber nun ist meine Freundin dabei – mit einem grossen Koffer – da ist nichts mit mal eben schnell hinten hineinkrabbeln und gemütlich schlafen. Dafür habe ich auf dieser Reise viel zu viel Gepäck dabei - was es aber bei den unterschiedlichen Klimazonen auch braucht. Aber spätestens in Nord-Peru kann ich die warmen Klamotten verschenken und gewinne wieder viel Platz.

Solange es immer nur während unserer Fahrtage pieselt und beim Sightseeing die Sonne scheint, soll es mir recht sein.








-------- Kurznachricht via Satelliten-Messenger ------

Wildcamp auf 4500m bei 6 Grad-nachmittags Regen, viel Schlamm und Offroad-Fun auf dem Weg zur Colca-Schlucht. Happy Easter


Adventure Overland sent this message from: 
Lat -15.418743 Lon -71.320925

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