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Donnerstag, 14. Mai 2015

Anden Überquerung

Anden-Aufstieg bei Nacht

Heute ging es durch den zähflüssigen Morgenverkehr durch Lima zu Toyota. Ich kam etwas zu spät, aber die Reparatur wurde trotzdem nach einer Stunde in Angriff genommen.

Ich verteilte zum Dank für das Abholen des Paketes ein bisschen Toblerone-Schokolade und wurde wieder im VIP Bereich untergebracht. Diesmal baute ich Reiseadapter, Steckleiste und Ladeadapter meiner Geräte auf, um alles nochmals zu Laden und machte mich an das Planen der Route der nächsten Tage.

Aber mehrere Skype Gespräche liessen die Planung etwas untergehen. Es wurde trotzdem Siesta Zeit bis der Land Cruiser fertig war. Achsvermessung, Lenkgeometrie wurden gemacht, die Buchse getauscht, der Schnorchel wieder vom Dröhnen befreit. Zusammen mit den neuen Mudterrain Reifen – eine tolle Basis für die weitere Reise!





Es war halb drei als ich die Aussenbezirke von Lima erreichte und der Verkehr wieder flüssiger wurde.

Ich entschied mich über Canta nach Tingo Maria zu fahren. Bis Centa war die Strasse fast durchgehend geteert. Direkt nach dem Ort fuhr ich in eine Baustelle. Eine Stunde soll die Sperrung noch dauern.  Was mistig war, weil es dann dunkel sein würde.

Am liebsten hätte ich in Canta übernachtet, aber die Gefahr bestand, dass am nächsten Morgen wieder alles gesperrt ist. Ich liess mein Auto in der immer länger werdenden Warteschlange stehen und ging zu Fuss wieder ins Dorf. In einem Restaurant wurde fritierte Truche (ein Fisch) angeboten – und so verbrachte ich die Wartezeit sinnvoll.

Zurück beim Auto hiess es wieder eine Stunde warten. Ich beschwerte mich, dass ich schon eine Stunde gewartet hätte und andere stimmten mit ein. Der Dame mit der Kelle wurde die Stimmung nun zu ungemütlich und nach 10min Gehupe und Genörgle, in der wir die Strasse komplett sperrten – liess man uns passieren.


Also mal wieder eine Fahrt in die Nacht. Der Track war lausig, um einiges deftiger als die Deathroad in Bolivien. Mal steinig, mal morastig, mal mit Wellblech ausgestattet, ging es steil in die Anden hoch. In 6 Stunden Fahrt fuhr ich von Lima (10m Höhe) bis auf 4700m hoch. Anhand der Lichter der dünn gesäten Dörfer konnte man erahnen, wie steil der Abhang ins Tal führte.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier die Baustelle schon verlassen habe, aber inzwischen ist es 21 Uhr und ich schlage ein Wildcamp auf.

Schliesslich möchte ich die Gegend auch sehen und nicht alles im Dunkeln abspulen. Ich weiss, dass ich das bereuen werde, selbst wenn die Strecke nicht gesperrt ist. Auf dem schmalen Track Gegenverkehr zu haben wird richtig mistig, es gibt nur wenig Möglichkeiten zu kreuzen, einer davon wird eng an die Kante fahren müssen...


Heute Nacht gibt es Frost, denn schon jetzt sehe ich 3 Grad auf dem Thermometer. Es wird Zeit, dass ich aus den Anden herauskomme, bevor der Winter einbricht. Gegessen hatte ich schon und ich nutzte die Zeit, um mal wieder einige Blogartikel fertig zu stellen, draussen sitzen wollte ich bei den Temperaturen lieber nicht.


Die Thermo Unterwäsche war griffbereit und so liege ich nun warm eingemurmelt im Auto. Morgen schwitze ich wohl schon im Dschungel ;-)

----- Kurznachricht via Satelliten-Messenger -----
Von 10m Höhe auf 4700m ist eine Hausnummer in 6 Std. Track deftiger als die Deathroad in Bolivien. 3 Grad - Andencamp...

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