Was es für Möglichkeiten gibt, sein Fahrzeug nach Südamerika zu verschiffen - und was das kostet - das ist hier ganz gut beschrieben: Die Fahrzeugverschiffung nach Südamerika
Das war heute eine kleine Zangengeburt. Laut Martin soll das ganze an einem Tag funktionieren, aber lange sah das ganz anders aus. Um 09:30 Uhr lieferte mich mein Taxi am Hafen von Zarate ab. Natürlich war mein Agent vor Ort - Natalia nicht erreichbar, aber via Skype konnte ich Martin anrufen, der meinte das sie in 50 Minuten kommen wird.
Ich traf auf einige andere Overlander im kleinen Restaurant für die Hafenarbeiter und ich
lernte Andrus und Merle kennen, die auch auf Natalia warteten. Die beiden
kommen aus Estland und hoffen heute ihren Hilux zu erhalten.
Lange passierte gar nichts, aber nach einer Weile kam
Natalia und wollte unsere Fahrzeugschlüssel haben. Wir bestanden darauf, beim Öffnen des
Containers anwesend zu sein.
Nach kurzem zögern willigte sie ein und wir mussten unsere
Pässe abgeben, bekamen Sicherheitsschalen für die Schuhe und eine Art
Warnweste.
Wir erfuhren dass es nur um den Zoll geht, dass die
Fahrzeuge gegebenenfalls entladen, geprüft und wieder eingeladen werden. Wir
warteten wieder ungefähr eine Stunde an den Containern bis der Zöllner kam.
Bei Andrus gab es Rückfragen rund um Details der Route und wie lange sie in
Argentinien bleiben werden. An meinem Container wollte der Zöllner, dass ich die Dachbox
öffne, die war auf der Motorhaube befestigt und natürlich deshalb leer.
Er schien zufrieden und verschwand wieder. Natalia zog uns
beiseite und meinte, dass der Zöllner von jedem von uns 150 USD haben möchte,
sonst würde er auf ein durchsuchen der Fahrzeuge bestehen – und die Fahrzeuge
würden frühestens morgen zur Verfügung stehen.
Ich entschied mich gleich dazu zu zahlen, ich hatte keine
Lust mein Geld mit Taxi / Hotel / Taxi
auch zu verbraten – und dann noch Diskussionen u.a. wegen meinem Video Quadcopter
führen zu müssen. Nur die Höhe war zu verhandeln. Auch Andrus entschied sich zu
zahlen – wir boten beide je 100 USD.
Es war uns aber völlig unklar, ob Natalia hier in die eigene
Tasche wirtschaftet oder ob der Zöllner wirklich eine Bestechung gefordert
hat. Inzwischen war es schon 1 Uhr. Bezahlt haben wir dann in Pesos zum offiziellen Wechselkurs - und somit noch 40% gespart.
Es sollte 18 Uhr werden bis unsere Container hervorgefahren
wurden. Ohne Andrus wäre ich wohl immer
noch dort – denn er hatte den passenden Schlüssel um die Batterien wieder
anzuschliessen.
Natalia liess uns sobald die Container offen waren im Stich
und verabschiedete sich. Eine Crew zum Entladen war nicht da – es hiess, die
kommen dann in 20 Minuten. Andrus Auto war nicht ganz so breit und er konnte
sein Auto selber befreien. Ich blieb mit meinem Bauch doch recht schnell
stecken.
Die bisher nicht hilfsbereiten Hafenarbeiter sahen meine
Misere und fingen nun doch an mir zu helfen. Der kleine Mann war nicht dick und
recht gelenkig – nach 5 Minuten konnte er Brummie aus dem Container fahren.
Andrus und Merle von www.vandersonid.eu
waren auch hier wieder sehr hilfsbereit – und halfen mir noch die Dachbox zu
montieren und zu beladen. Dann fuhren sie los, während ich versucht habe, meinen Backpacker Rucksack und Gepäck zu verstauen.
Es ist einfach viel zu viel Gepäck – hier werde ich noch Abstriche machen müssen.
Nun ging es nach Zarate, Tanken, Wasser auffüllen und Einkaufen. Natürlich ging das nicht ganz
so glatt.
Schon die zweite Einbahnstrasse war nicht als solches
gekennzeichnet – aber als zwei Autos nebeneinander auf mich zufuhren, war der
Fall klar. Also rückwärts wieder zurück
und weiter. Noch hatte ich mein iPad nicht installiert – und navigierte mit dem
iPhone in der Hand.
Nach einigen Minuten erreichte ich eine Esso Tankstelle und
packte meinen Zusatzfilter aus. 200 Liter wurden getankt – die Schlange wurde
immer länger, denn es gab nur einen Mitarbeiter den ich mit meinem Filter
natürlich beschäftigt hielt. Ich hielt den Filter und er hielt den Füllstutzen.
Die Bilder kennt ihr ja noch aus unserem Transafrika Reiseblog.
Die Menge wurde schon etwas ungeduldig – aber nach 200 Litern
machten wir Schluss. Wie auch in Afrika
– gibt es nach soviel Arbeit auch ein Trinkgeld. Ich fragte noch, ob ich Wasser
tanken kann - er nickte, nach dem Trinkgeld ja wohl auch verständlich – einen
Wasseranschluss hatte ich schon gesehen.
Natürlich ging nun einiges schief – noch immer hatte ich
hinten keinen Strom – meine Pumpe und Filteranlage war so natürlich ausser
Betrieb.
Nach 15 Minuten hatte ich das gefixt und es konnte mit dem
Tanken losgehen. Ich hatte vergessen, dass es hinten am Filter ein Ventil hat, welches im Normalbetrieb zu ist – und schon spritzte es hinten los – auch eine
Filterpatrone war nicht richtig festgeschraubt.
Nun konnte ich endlich loslegen. Nach einer Weile dachte ich
mir, es wäre sicher keine schlechte Idee auch auf der anderen Seite beim
Wasseranschluss das Ventil zu prüfen. Gute Idee - das war halb offen und auch da
das Auto schon etwas geflutet.
Später, als ich dachte das der Tank doch langsam voll sein
muss, entdeckte ich einen weiteren Wasseraustritt – der Hauptdeckel sass lose –
der Tank war also voll.
Nun ging es wieder auf die Strasse, auf der Suche nach einem
Laden – inzwischen war die Sonne leider schon weg und es war schon langsam am Eindunkeln. Ich entdeckte noch einen kleinen Laden und kaufte Orangensaft,
Butter, ein Lomo – trotz mehrfachem insistieren wurde mir dann ein 900g Stück
in die Hand gedrückt. Anyway dachte ich mir.
Nun wieder ins Auto und die Augen nach einem Wildcamp Spot
offen halten, dachte ich mir. Nun war es aber schon sehr dämmrig und ich wusste, dass das heute nichts mehr wird. Noch nicht organisiert zu sein, zuerst alles
suchen müssen, Feuerholz suchen müssen – neben dem Stellplatz an sich... nicht
machbar.
Also habe ich in iOverlander die nächste Campsite
herausgesucht und angesteuert. Auf dem Weg lagen noch zwei andere Campsites.
Einen davon steuerte ich an - er war
wunderschön an einem Fluss gelegen aber leer und verlassen.
Also weiter zu dem im iOverlander eingezeichnete Campsite
„El Faro“. Idyllisch am Kanal Martin Irigoyen gelegen. Ich verhandelte den
Preis von 130 Pesos nochmals und konnte mir dann auch für 100 Peso einen Platz
suchen. Inzwischen war es dunkel.
Zu meiner Überraschung traf ich auf Andrus und Merle – und platzierte mich neben
ihnen. Es gab noch viele freie Plätze – aber auch einige andere Gäste.
Sie luden mich zum Abendessen ein, hatten aber keinen Laden
gefunden, aber an einem Kiosk Pizzabrot und eine Flasche Wein gekauft.
Ich erwiderte dass ich sie zum Lomo einladen kann – nur
zubereiten muss ich es noch. Brennholz kann man hier auf der Campsite kaufen,
aber nur für mein Stück Fleisch etwas übertrieben. Also entschied ich mich bei
einem der Nachbarn zu fragen ob ich das Fleisch dazulegen kann.
Zuerst marinierte ich das Fleisch mit Senf, Salz, Pfeffer
und einer Prise Chili & Knoblauch Pulver – und ging dann damit zu den
Nachbarn. Natürlich durfte ich das Fleisch da ablegen.
So pendelte ich eine Weile zwischen dem Feuer und den beiden
hin und her – aber nach einer Weile konnte ich einen richtig tollen Happen
Fleisch auf den Tisch legen. Irgend
etwas zwischen Medium Rare und Medium – ganz gut getroffen.
Das beste Lomo in Argentinien bisher! Dieser Holzgeschmack
dabei zusammen mit der Marinade – einfach nur ein Traum! Auch die beiden
schwärmten – und so ging ein mental anstrengender Tag doch noch schön zu Ende!
Natürlich musste ich dabei die Moskitos ausblenden, die uns ohne Ende angriffen – und ich schlichtwegs keine Lust mehr hatte im Dunkeln
nach meinen Stichfesten Kleidern zu suchen – und damit die Mücken ins Auto zu
lotsen.
Was für ein Tag! Aber
das Auto ist angekommen, alles funktioniert, die Tanks sind voll – alles wird
gut!
Leider hat es durch die verzögerte Auslieferung (Angekündigt
war Freitag, umgesetzt am Mittwoch) nicht mehr mit der Einladung von Mariano
und Jimena nach Pinamar geklappt – aber morgen werde ich sie in Rosario
besuchen.
Wie das beladen des Containers in Europa funktioniert hat, habe ich natürlich auch beschrieben.
Wie das beladen des Containers in Europa funktioniert hat, habe ich natürlich auch beschrieben.
Im 4x4tripping Blog habe ich einen Artikel geschrieben, zur Fahrzeugverschiffung nach Südamerika. Alternativen (Roro, Container und Seefrachtreise) Kosten und Optionen - vielleicht interessiert das ja noch den einen oder anderen Leser.
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Ganz ganz geil!! Good Luck und pass auf dich auf!! Und weiterso mit diesen megageilen Berichten!! LG Achim
AntwortenLöschenKlasse Beitrag. Wir werden unsere Kiste 2016 auch nach Argentinien verschiffen.
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