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Dienstag, 10. Februar 2015

Alto Rio Senguer


Heute ging es wieder an die Tankstelle, noch einmal tanken. Wlan hatten sie auch, aber der Internet Uplink funktionierte nicht.

Ich traf noch dieselben Jungs an, die schon gestern versucht haben eine Mitfahrgelegenheit zu finden, es braucht also etwas Sitzfleisch für das Backpacking und Hitchhikern, welches hier aber sehr verbreitet ist.

Ich entschied mich die alte Ruta 40 zu fahren, vielleicht bietet die noch mehr fürs Auge, dachte ich mir. Ich wurde mit 200km bestem Gravel-Track belohnt und schöner Landschaft.

Zwischenzeitlich gab es nicht einmal mehr Zäune am Wegrand – aber dieser Zustand hielt nicht lange an.


Den ganzen Tag herrschten Sturm ähnliche Bedingungen.  Die Autotüren liessen sich oft nur mit beiden Händen schliessen oder öffnen, bei Fotostops hörte man Sand und Kiesteilchen auf das Wagenblech trommeln. Armes Auto!

Hier gibt es auch diese Zweigballen, die in alten Western-Filmen immer durch die Szenen rollen.

Ich sah jedenfalls noch keinen Weg, um an mein Lomo heute Abend zu kommen, zu stürmisch.
                                                                                                                 
So fuhr ich via „Alto Rio Senguer“ nach Rio Mayo, beides recht ansprechende Dörfchen. In Rio Mayo hatte ich in der kleinen Tankstelle sogar Wlan – und konnte den Artikel von gestern online stellen und die Fotos hochladen.


Auch hier gab es wieder Backpacker, die mitfahren wollten, aber ich da ich ein Wildcamp und nicht die nächste Stadt ansteuerte – war das keine gute Option. Die Jungs waren aber nett und ich gab ihnen 50 Pesos für die Reisekasse. Die planen ihre Trips mit wenig Mäusen.

Ich war anschliessend froh, wieder Asphalt unter die Räder zu bekommen und weiss abschliessend nicht, ob sich mein Ausritt auf der alten Ruta 40 und dem Graveltrack gelohnt hat.

Der Fahrzeug- / Fahrwerkverschleiss ist bei Gravel und den zumindest von mir gefahrenen Geschwindigkeiten ungleich höher als auf Asphalt, die Reisegeschwindigkeit niedriger, der Fahrkomfort leidet auch.

Meine neuen Reifen sehen jedenfalls nicht nach 4900 km aus, die ich bisher damit gefahren bin – ich muss vernünftiger werden...  Oder mehr gemütlich auf Asphalt fahren.

Erst in Perito Moreno gab es wieder eine Möglichkeit den Reifendruck wieder auf Strassenniveau zu bringen, da schaute ich mir auch zwei Campingplätze an. Einer der beiden war annehmbar, kostete 35 Pesos und eine Hütte bzw einen windstillen Ort, um Essen zu kochen.

Auch drei Motorräder mit deutschen Kennzeichen waren zu sehen. Aber so sehr war mir auch noch nicht nach Geselligkeit – und ich war gespannt was noch auf mich wartet – ein schöner Wildcamp-Spot mit Windschutz wäre ja auch etwas.




So fuhr ich weiter in Richtung „Los Antiguos“ – einem Tip von Lukas aus Puerto Madryn. Es war noch immer unglaublich stürmisch, aber ich hielt mehrmals an, um den wunderschönen See zu fotografieren.

Sobald ich einen Abzweig zum See sah, fuhr ich von der Strasse ab – und traf auf einen Expeditions-LKW mit deutschen Kennzeichen. War das Christian www.world-travelling.net – mit dem ich schon einige Male via Email in Kontakt stand?

Ich setzte zurück und wurde schon nett begrüßt. Was für ein Zufall, ich hatte ihm noch gar nicht gemailt dass ich meine Reisepläne geändert und die Ruta40 gerade nach unten fahre.

Der Sturm hier am See war ansehlich – der See hatte eine Brandung wie das Mittelmeer  - also schon ganz schöne Wellen für einen See.

Den Abend verbrachte ich bei den beiden im LKW, wo wir uns gemütlich über unsere Reisepläne und das Reiseleben austauschen konnten. Vor lauter quasseln haben wir leider unser Lagerfeuer (es hatte Feuerstellen mit Windschutz) und unser Lomo aus den Augen verloren – aber Bier und Erdnüsschen waren auch mal eine Abwechslung von meiner Lomo Diät.

Unglaublich wie auch ein Fahrzeug der 13.x Tonnen Klasse bei den Windböen geschaukelt hat. Zum Glück habe ich Brummie mit der Fahrzeugfront in Windrichtung abgestellt und habe zwei Bäume als rudimentären Windschutz.


Es war schon spät als ich die beiden alleine liess.

----------------- Kurznachricht via Satelliten-Messenger -----------------

Alte Ruta 40 gefahren. Heute Christian getroffen, einen Abend am See verbracht. Extrem Stürmisch- aber schön.

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