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Dienstag, 24. Februar 2015

Coyhaique

Auszug aus dem Tagebuch einer Panamerika Reise - die Panamericana!

Da ich kein Fleisch ergattern konnte und mich die Temperatur nicht wirklich glücklich machte – nahm ich mir heute vor, Coyhaique zu erreichen. 

332 Kilometer sollten ja zu machen sein, dachte ich mir.  Landschaftlich war das heute wieder ein Leckerbissen. Unglaublich was sich für eine Vielfalt ausbreitete, das wiederzugeben, würden die üblichen 5-6 Fotos sprengen, die ich jeden Tag zu den Artikeln hinzufüge, aber ich hoffe meine Auswahl zeigt das doch etwas.

Mehrmals war die Strasse 10-15 Minuten wegen Bauarbeiten gesperrt. Was recht nervig war, weil jeder eine riesige Staubfahne hinter sich herzog. Wie in einer Rally konnte jede Minute einer losfahren. 

Aber die Piste war ganz angenehm zu fahren und so reduzierte ich meine Geschwindigkeit – um einfach in der Masse mitzuschwimmen. 

Leider wurde auch die Piste nach El Maiten, wo es nach Argentinien, Los Antigues abzweigt so grottig, dass ich sie nur noch hinter mir lassen wollte. Wie immer war ich ohne Frühstück gestartet und gegen 10 Uhr regte sich dann doch ein kleiner Hunger.



Ich verliess die Strasse und gelangte nach einer steilen Abfahrt an das Seeufer. Ich Frühstückte und machte die Leute etwas mit meiner Drohne verrückt. Mit der Videobrille kann man unglaublich exakt fliegen, so langsam lerne ich die Handhabung immer besser kennen.

Danach schaute ich, was hier für Touren angeboten werden, denn die ganze Zeit wurden Touristen in Boote verfrachtet. Ich sah einen Prospekt mit einigen Fotos – und dachte mir – den Zufallsfund möchte ich mir doch auch ansehen.
Das Wasser hat hier unglaubliche Felsformationen erschaffen, leider reichten meine Sprachkenntnisse nicht aus, um den Guides auf dem Boot inhaltlich zu folgen. Wäre spannend zu Wissen, wieso sich diese Felsen so deformiert haben, während ein wenig weiter wieder alles normal aussieht.

Das werde ich wohl mal später in Google recherchieren. Ohne Reiseführer zu Reisen hat Vor- und Nachteile ;-)

Danach ging es weiter auf dieser bescheidenen Piste. So ein permanentes extremes Wellblech habe ich noch nie gesehen. Die Strecken werden ja immer wieder instand gesetzt, da habe ich wohl einfach Pech gehabt. 


Mit mehr Vorräten hätte ich wohl noch einen weiteren Tag in der schönen Seenlandschaft verbracht, da auch die Temperaturen schon recht annehmbar waren. Aber ich hatte keinen Käse mehr, keine Salami, kein Lomo, kein Lamm – die Fischdosen wollte ich für wirkliche Notfälle aufbewahren.

Zur Dämmerung hin erreichte ich Coyhaique – und damit die Zivilisation. Am Eingang der Stadt gleich zwei Tankstellen, eine davon eine Shell. Da hat es sicher auch wieder Equipment um die Scheiben sauber zu machen. 

Aber erst einmal Shoppen, bevor die Läden schliessen! Wooow, hier gibt es wieder alles. Ich kaufte massenhaft Fleisch, Käse, Wurst und einige Früchte und als es dunkel war, suchte ich das erste Mal seit langer Zeit nach einem Campingplatz. 

Eine heisse Dusche, rasieren – herrlich. Es war schon zu spät für Skype mit der Heimat, deswegen schlenderte ich danach noch ein bisschen durch die Stadt, plünderte den Geldautomaten und suchte ein Restaurant mit Wifi. 

Ich gönnte mir einen Salatteller und anschliessend einen Cheese Cake – yummi! Ein leckeres Fleisch gibt es ja morgen wieder am Lagerfeuer.


Morgen werde ich wohl weiter Einkaufen und den Tiefkühler füllen. Versorgungsengpässe sind äusserst doof. 


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