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Mittwoch, 25. Februar 2015

Puyuhuapi und die Party mit Hitchhikern


Am Morgen ging ich noch einmal ins gleiche Restaurant, um noch die gute Internet-Verbindung auszunutzen. Auf dem Weg konnte ich auch wieder eine lokale Simkarte erwerben, sollte also auch wieder 3G Connection haben.

3G nutze ich für Messsaging, Email und zur Navigation. Anders als während unserer Transafrika-Reise habe ich diesmal ja keine offline Satellitenbilder heruntergeladen und zunehmend sind mir reine Strassenkarten nicht ausreichend genug.

Es war schon kurz vor Mittag, als ich gerade aufbrechen wollte, als ich ein „so gseht me sech wieder“ hörte. Das ältere Pärchen aus der Schweiz mit dem Wohnmobil, die ich in Bajo Caracoles (Argentinien) kennengelernt habe – haben mich wieder eingeholt.

Es ergab sich wieder ein nettes Gespräch und ich erfuhr nebenbei, dass die Ruta 7 tagsüber zwischen 13-17 Uhr wegen Sprengungen weitläufig gesperrt ist. Da wäre ich ohne die Begegnung nun direkt hineingefahren und hätte in der Warteschlange ausharren müssen.

So wurde ein gemeinsames Mittagessen aus dem spontanen Treffen, auf einmal hatte ich ja jede Menge Zeit. Danach ging es nochmals zum Fleischer und der Tiefkühler wurde endlich auch in Betrieb genommen. Wenn es nun auch noch Quarantäne-Checkpoints in Chile geben sollte, die an mein Fleisch wollen – werde ich bestimmt etwas ungehalten.


 

Die beiden hatten auch gehört dass der Asphalt schon bald wieder zu Gravel und einer üblen Piste wird. Französiche Reisende hätten ihnen erzählt, dass das die schlimmste Piste war, die sie je gesehen hatten. Deswegen haben sie auch eine Fähre gebucht, von Puerto Aysen nach Puerto Montt – sie hatten die Nase voll von Wellblech.

Neugierig fuhr ich auf gutem Asphalt in Richtung Norden. Und der wollte nicht mehr aufhören. Mist, das schien sich ja weit hinzuziehen. Es war schon am Abend, als ich dann auf Gravel stiess. Aber von guter Qualität, aber es war halt eine Passstrasse, mit Serpentinen hoch und runter. Für mich ein Traum zum Fahren. In einem untermotorisierten Wohnmobil wäre die Passage sicher ein gutes Stück Arbeit gewesen.

Es war schon am Eindunkeln als ich wieder das Meer erreichte. Und so war ich im dunklen mal wieder auf Wildcamp Spot Suche. Der Spot konnte diesmal nicht an der Piste liegen, weil diese in einer riesigen Staubglocke lag, sobald jemand entlang kam.

Ich fuhr eine abenteuerliche steile Piste empor, die leider von einer Barriere versperrt war. Rückwärts runter war mir zu doof, also wendete ich auf der schmalen Poste am Steilhang in cirka 20 Zügen. Auch der Flughafen war eingezäunt und die Einfahrt verschlossen. Also weiter ins nahegelegene Dorf Puyuhuapi, wo ich ein City Wildcamping machen wollte.

 

Direkt am Strand folgte ich einem Feldweg, der zu einer Art Friedhof für alte Fischerboote führte. Am Ende des Feldweges waren einige Zelte aufgestellt. Ich stellte Brummi dazu und stellte den Motor ab.

Alle hier waren Hitchhikers, also mit Zelt und Autostop auf Reisen. Eine nette Truppe und sogar ein Deutscher war in der Runde, aus Dresden.

Mir war es schon zu spät zum Kochen, aber natürlich gab es ein Lagerfeuer und eine gesellige Runde.

So nah liegen wir Overlander und die Hitchhikers nicht auseinander. Auch sie machen meist Wildcamping, bereiten ihr Essen selber zu, nur fahren lassen sie sich.

Unglaublich die Reise-Geschichten und Budgets zu hören, mit denen einzelne Unterwegs waren, teilweise auch über mehrere Jahre.

Mit Zelt, Isomatte, Schlafsack und Kocher bewaffnet – alles in einem mittelgrossen Rucksack untergebracht, mit einer auf das notwendigste eingedampfte Ausrüstung.

Die Begegnung war für uns alle spannend, zu sehen wie die andere Reise-Gattung so lebt, mit welchen Vorzügen und Schwierigkeiten sie aber auch einherkommen.

Alle die hier sind, sind auch für die kalte Klimazone ausgerüstet, waren unterwegs in Richtung Süden.


Es war schon spät als das Lagerfeuer heruntergebrannt war und wir alle schlafen gingen.


------------ Kurznachricht mit dem Satelliten-Messenger -------------

Gestern in Coyhaique auf einem Campingplatz übernachtet, heute City-Beach-Wildcamp in Puyuhuapi. Gravelpiste aber ok.

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