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Donnerstag, 12. Februar 2015

Cueva da las Manos

Panamerika Reisetagebuch mit vielen Bildern
Früh unterwegs
Der erste Morgenfrost erwartete mich. Verdammt war das kalt! Also Sitzheizung an und ohne Frühstück los. Mit 7:15 war ich früh unterwegs. Die Landschaft war atemberaubend und erinnerte mich einmal mehr an Island. Pferde, Schafe, bunte Berge, sattgrüne Hügel ohne Bäume uvm.

Danke Christian für diesen Tip!

So fuhr ich durch Atemberaubende Landschaften, einfach nur schön anzusehen. Aber es war arschkalt, gegen 9 Uhr noch immer unter 10 Grad.

Es sollte 11 Uhr werden, bis die Temperaturen zu einem Outdoor Frühstück einluden. Nun war aber wieder der stürmische Wind, der die Platzsuche gar nicht so einfach machte.

An einem Bach sah ich einen Feldweg abzweigen und hinter einer Hügelkette zu verschwinden. Das ganze entwickelte sich zu einer knackigen Angelegenheit, da ein Steinrutsch dem Track eine Schräglage von ca. 20 Grad verlieh.


Ich frühstückte und taggte den Platz in iOverlander mit dem Kommentar  - „only for experienced drivers“. Mehr aus dem Grund dass die Fahrzeuge teilweise doch viel Dachlast haben, und ich möchte nicht irgendwann angeschrieben werden, dass sich ein Auto wegen eines Tips meinerseits auf die Seite gelegt hat.

Bei 20 Grad stieg auch bei mir der Adrenalinspiegel, obwohl bei meinem Fahrzeug da dich noch viel Luft ist. 35 Grad sollten bei meiner Gewichtsverteilung drin liegen.

Ich erreichte den Abzweig zu der Chilenischen Grenze und zur X83 – aber folgte der RPN 41 weiter. Leider war der letzte drittel doch mit recht deftigem Wellblech versetzt. Inzwischen bin ich schon wieder zu faul um den Reifendruck druck abzlassen, weiss ich doch dass die Ruta 40 danach wieder mit Asphalt lockt.

Aber die freude über Asphalt dauerte nicht lange, da ich die „Cueva da las Manos“ ansteuerte, wo es gut erhaltene Felsmalereien zu bestaunen gibt. Diese kann man nur in in der Form einer Führung anschauen, die ungefähr eine Stunde geht. Immer zur vollen Stunde geht es los (vielleicht hilft diese Information ja dem einen oder anderen Panamerika Reisenden)



Es ist wirklich beeindruckend wie gut diese Malereien erhalten geblieben sind, obwohl sie bis zu 3500 Jahre alt sind. Hier gibt es nur 200ml Niederschlag im Jahr und die Malereien sind grösstenteils so angebracht dass sie nur wenig Sonnenlicht am Tag abbekommen.

Unser Tourguide bemerkte dass ich nichts verstehe, und fragte mich nach meinem Namen. Sie bot mir an, auf dem Rückweg alles auf Englisch nochmals zu wiederholen – da hatte ich wirklich glück!

Die Ersteller hatten darüber hinaus mineralische Farben verwendet, die anders als die organischen Farbstoffe aus beeren oder Blut – ihre Farbintensität über die Jahrhunderte gut erhalten können.

Anhand der Motive und der dazu verwendeten Mineralien lassen sich mehrere Phasen er Erstellung bestimmen, ich hoffe später mit Wikipedia dazu noch mehr zu finden (und hier zu verlinken).

Die ältesten Zeichnungen beinhalten Tier und Jagd Szenen, die neueren Zeichnungen beherrschen schon die 3D Perspektive und eine Zeichensprache die heute nicht mehr interpretierbar ist.

2 Stunden in der prallen Sonne ohne Schatten, dazu doch einiges an Bewegung – mein Schädel fing an zu brummen, meine Nase zu laufen, irgendwie fühlte ich mich heiss und etwas vergrippt. So ging es etwas lädiert wieder auf die Piste und dann die Ruta 40 entlang nach „Gobernador Gregores“



Eigentlich ein Nest, aber immerhin mit einer Tankstelle (ohne den Euro-Diesel). Endlich konnte ich heisses Wasser organisieren, das selber kochen ist mir wegen des starken windes doch zu mühselig.

Noch immer fühlte ich mich nicht fit. Vor einem Supermarkt versuchte ich abzuschätzen, wie viele Tage ich noch in Argentinien bin. Den an der Chilenischen Grenze wird man mir Fleischprodukte, Gemüse, Früchte, Honig und Brennholz abknöpfen.

Ich schätze dass ich morgen nach „Tres Lagos“ und nach „El Chalten“ kommen werde, und am Tag darauf „El Calefate“ erreichen werde. Also am dritten Tag wohl das erste mal nach Chile einreisen werde.

So kaufte ich nochmals zwei dicke Befe de chorizo, Zwiebeln und Bier – optimistisch dass ich diese noch auf einem Lagerfeuer zubereiten kann – trotz der zunehmenden kälte.

Und ca 2km ausserhalb von „Gobernador Gregores“ entdeckte ich einen schönen Wildcamp-Spot an einem Fluss. Als ich das ganze in iOverlander taggen wollte, stellte ich fest dass der Platz schon bekannt war.

Obwohl mein Schädel dröhnte machte ich ein Lagerfeuer und grilliert eine Zwiebel und eines der dicken Befe de Chorizo Steaks.


Novalgin mit Celebrex abgerundet – morgen hoffentlich alles wieder gut.

----------- Kurznachricht via Satelliten-Messenger ----------

Nach einer Nacht an der Chilenischen Grenze nun ein schönes Wildcamp an einem Fluss. Höhlenmalerei & schöne Landschaft

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