Ich hatte in „San Pedro de Atacama“ schöne kleine Vollkorn Brote ergattern können, das einzige positive an einer Touristen Hochburh. So gab es ein äusserst leckeres Frühstück, danach nahm ich mir Zeit für Zahnpflege und Co.
Beim Versuch Tee zu kochen stellte ich fest dass sich der
volle Tank des Ersatz-Coleman Kochers eigenständig geleert hat – der Tank
scheint inkontinent zu sein. Ein voller Tank reicht in der Regel 3 Tage – nun
stehe ich mal wieder ganz schön blöd da.
Ich bin noch immer ohne Reiseführer unterwegs, aber meine
Mama verfolgt meine Reise via Satelliten-Livetracker und gibt immer mal wieder
Sightseeing-Tipps via Satelliten-Messenger und Email.
So kam ich auch zu dem Ziel der Geysierfelder von „El
Tatio“. Ich machte mich auf also auf den Weg und nach keinen 30km Piste traf
ich auch schon auf die Polizei die auf mich zukam. Ich öffnete das Fenster und
nötigte sie so zum Anhalten und etwas Smalltalk.
Mit einem tieferen Blick auf Brummie hielten Sie das ganze
für möglich – aber dass kenne ich ja schon – ich werde selber herausfinden
müssen was geht und was nicht.
Die Oase an der ich genächtigt hatte lag auf 2500m Höhe. Ich
hatte mir keine Gedanken darüber gemacht auf welcher Höhe die Geysierfelder
liegen, aber es ging bald kräftig aufwärts.
Nach der Oase fuhr ich zuerst durch eine wüstenähnliche
Landschaft, mit dem erreichen und erklettern der Anden bot sich bald der
typische Gelbgrüne bewuchs der schön anzusehen ist, je nach Sonneneinstrahlung
ganz anders wirken kann.
Die Piste war der reine Wahnsinn. Wühlte ich mich eben noch
mit aktivierten Sperren durch Schlammpassagen (ok, es hätte auch eine
Bypass-Option gegeben), dann kam auf einmal wieder bester Asphalt um dann von
Wellblech Passagen abgelöst zu werden. Am genialsten waren lehmige Pisten die richtig
schnell zu fagren waren.
Hier kann wirklich jeder fahren wie er möchte, man entdeckt
die unglaublichsten By-Pass Abkürzungen durch Täler und über Hügel – auf die
ich mich nur zu gerne auch mal einlasse – oder neue Wege beschreite.
Ab 3500m fehlt dann des öfteren mal wieder die Leistung für
den Spass – aber mit der Untersetzung geht es dann wieder voran – auch wenn der
Spass auf 50km/h begrenzt wird. Den ganzen Vormittag treffe ich nicht auf
weitere Fahrzeuge, von zwei Baustellen abgesehen, wo die Arbeiter versuchen die
Strasse wieder besser in Stand zu stellen
In MotionX betrachtete ich die Entwicklung der Höhenanzeige
– die beharrlich auf über 4000m hoch kletterte.
Noch ging es mir ganz ok. Am frühen Nachmittag erreichte ich
die Geysier Felder und musste 5000 chilenische Pesos berappen. Knappe 8 Franken
(natürlich wieder nur für Ausländer) sind deutlich übertrieben, zumindest für
Island Reisende. Hier sieht man viele süsse kleine Geysierchen – aber nichts
grosses oder Fotogenes.
Die Rangerin sagt mir wieder dass die mir angestrebtre
Rundpassage zurück nach Calamar nicht möglich sein. Die Begründung verstehe ich
nicht, aber – ich werde es ausprobieren.
Ganz heiss war ich natürlich auf den Hotpot und Pool. Leider
war es nur ein Laupot (nicht annähernd heiss) – nichts was einem bei 15 Grad
wirklich einlädt. Zudem war das Wasser nicht klar sondern schlammig – eine
Dusche fehlte natürlich. Aber trotz der höhe lief ich das Gelände ausgiebig ab
– Flipflops sind auch in den Anden ein probates Schuhwerk.
Die Pisten durch die Geysierfelder sind genial für all
diejenigen die gerne ins Gelände fahren. Danach machte ich mich auf, die
gesperrte Piste zu erklimmen.
Wieder ging es steil aufwärts – ich weiss nicht ob die paar
100m Höhenunterschied es ausmachten, oder es sich rächte dass ich auf den
Geysierfeldern herumspaziert bin, ich war völlig fertig. Zu schwach um
auszusteigen und Fotos zu schiessen, wäre auch chancenlos um einen Reifen zu
wechseln, war neben der Spur – aber das fahren ging.
Zuerst fing es an zu Regnen, danach hagelte es. Mein Zustand
verschlechterte sich weiter, es fühlt sich an wie eine Art Rausch und
gleichzeitig als wäre ich kurz davor das Bewusstsein zu verlieren.
Kurz bevor die Piste in den Schnee führte (das hatte ich auf
der Anfahrt zu den Geysieren schon mal) entdeckte ich eine Piste die ins Tal
führte.
Die war zwar nicht auf meiner Karte, aber es würde mir
sicher gut tun wieder in etwas tiefere Regionen zu kommen.
Also wendete ich und bei einer Pinkelpause fuhr ein Konvoi
von hinten auf mich auf. Anscheinend einige Offroad Liebhaber aus Calama die
völlig entsetzt waren dass ich hier alleine unterwegs war.
Ich wäre zu spät dran für die Passage zudem wäre es alleine
äusserst leichtsinnig. Ich soll ihnen nach „San Pedro de Atacama“ und dann nach
Calama folgen. Mhhh.
Immerhin redeten Sie mir die Piste ins Tal aus – die wäre
nicht möglich. Einer Truppe mit best ausgerüsteten Jeeps mit riesigen Reifen
glaubte ich das sogar. Ich entschied mich wieder Calama anzusteuern, bzw nochmals
an der Oase zu übernachten über die Strecke die ich hergefahren war.
Mein Toyota Kundenberater aus Mendoza (Argentinien) der den
Termin in La Paz (Bolivien) fixen wollte lässt nichts mehr von sich hören, also
muss ich das wohl selber erledigen. Dazu brauche ich Wifi – also ab in die
Zivilisation.
Ich fuhr mitten in ein Gewitter und Platzregen. Toll zu
fahren – und Brummie hat jetzt auch wieder einen passablen look. Das war
teilweise wieder recht anspruchsvolles Offroaden.
Ich strebte wieder die Oase an, konnte die gleiche
Feuerstelle noch einmal verwenden, die zumindest ein bisschen Windschutz
versprach. Es war wie immer lecker und deliziös.
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Straße gesperrt- ignoriert, für einmal mit Erfolg. Am Ende des Tages wieder am Ausgangsort, viel Offroad, Schnee, Hagel
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