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Freitag, 20. März 2015

täglich grüsst - und ein Paradies


Gestern habe ich den Blogartikel in einem Restaurant neben der Toyota Werkstatt geschrieben. Danach wollte ich weiter fahren. Die Mitarbeiter hatten mir 3L Kühlflüssigkeit mitgegeben – ich sollte regelmäßig kontrollieren und nachfüllen.

Nach 8km waren die drei Liter aufgebraucht. Ich kaufte an einer Tankstelle nochmals 5 Liter die aber auch wirkungslos verschwanden, ohne das ich ein Leck ausmachen konnte.

So campierte ich mitten in der Stadt um dann um 8 Uhr morgens gleich wieder bei Toyota vorbei schauen zu können.

Natürlich war ich schon viel früher da und konnte in das Wlan des Restaurants einloggen. So konnte ich die Zeit nutzen und erneut meine technische Telefon-Seelsorge konsultieren, Herrn Nestle von Toyota Dornstetten.

Ich schilderte den Fall und erfuhr dass in den Kühlkreislauf von Brummie ganze 18 Liter passen, da sind meine bisherigen 8 Liter eingefüllten Liter natürlich ein klacks.

Ich deckte mich erneut an der Tanskstelle ein, kreiste blockweise um die Toyota Werkstatt – füllte immer wieder neue Kühlflüssigkeit nach.

Jetzt hatte ich wirklich wieder Hoffnung geschöpft. Als die Toyota Werkstatt aufmachte nutzte ich die Gelegenheit um darum zu bitten die Frontscheibe von innen  zu putzen. Der Kundendienstler hat es gestern nur schlimmer gemacht, ein kompletter Blindflug gegen die aufgehende Sonne.



Nun nehmen sich zwei Mechaniker der Sache an. Nun ist es besser aber nicht perfekt. Bin ich also nicht der einzige der zu doof ist den Belag von der Frontscheibe zu bekommen ;-)

Danach entschliesse ich mich zu einem grenzenlosen Optimismus. Nun geht es ab in Richtung Chile und nebenbei auch noch auf eine deftige Piste, während ich immer wieder nachfülle.

Dann weiss sicher ob die Reparatur geglückt ist. Noch 4 Stopps danach blieb der Pegel der Flüssigkeit bei Full- Perferkt J

Sozusagen auf dem Weg zur Piste kam ich noch an einer Therme vorbei und nahm ein ausgiebiges Bad. Herrlich. Hier wird die Therme in ein riesigen Swimmingpool eingefasst – und man kann schön einige Bahnen ziehen.

Danach wollte ich die Rundfahrt über die Route Provencial 4 fahren, der auch über die Berge führt. Wieder ein Schild „gesperrt“ und einen noch zu bewältigenden Steinrutsch in Sichtweite. Diesmal blieb ich vernünftig und nahm die Yala-Region von der anderen Seite in Angriff.

Schlichtwegs ein kleines Paradies. Es geht steil den Berg hoch und in einer Art hügeligem Plateau finden sich einige Seen. Eine Campsite gab es, aber nun sind nur noch die gut erhaltenen Gebäude da, die dem verfall preisgegeben werden.

Der perfekte Ort um einige Tage zu verweilen, also bringt Vorräte mit! Mir blieb nur wieder der abstieg. Und weiter in Richtung Chile. Was für mich nur als Durchfahrtspassage angedacht war, war in Wirklichkeit ein wahres Highlight.

Purmamarca mit den bunten Felsen gegen die alles bisherige inklusive Island wie ein Schwarzweis Film wirken. Und eine erneute Andenüberquerung die es in sich hatte.

Brummie hat 286 PS und 650 NM aber ab 4000m merkt man deutlich dass die Leistung zurückgeht. Ohne EconLock würde die Automatik wohl überhitzen, oder man müsste in der Untersetzung fahren.


So fahre ich meist zwischen 60-70km/h den Berg hoch, die Gänge muss ich bis 4000 Umdrehungen ausfahren, sonst habe ich im höheren Gang zu wenig Saft.

Dabei überhole ich viele Fahrzeuge die hier nur noch kriechend hoch kommen.

Ich erreiche die ersten Salzseen und damit die Atacama-Wüste. Auch Sand und Sanddünen wären zu fahren – aber mit der wenigen Power die mir verblieben ist, stelle ich mir das nicht so prall vor.

Bei einer Pinkelpause komme ich ohne Untersetzung nicht mehr von einem Kiesstreifen am Wegrand, obwohl die Reifen nur 5cm eingesunken sind. In der Untersetzung geht es dann ohne probleme, Sperren oder ähnliches – gemütliches rausfahren.

Nun geht es über viele Kilometer auf über 4000m Höhe auf die chilenische Grenze zu. 

Gegen 18:30 Uhr kommt sie in Sicht und ich nutze die YPF Tankstelle um meine letzten argentinischen Pesos zu verbrennen.

Dann geht es auf die Grenze zu. Diese sei gesperrt – man lässt mich nicht passieren. Ein anderes Auto kommt herangerast und ein anderer englischsprechender Tourist kommt auf uns zu. Ob man mich auch nicht passieren lasse.

Angeblich wegen dem Nebel auf der anderen Seite, was etwas komisch klingt weil chilenische Fahrzeuge die Grenze passieren. Er macht einen kleinen Aufstand, während ich ihm klarmache dass wir hier keine Rechte haben und die Contenance bewahren sollten.

Zurück zur Tankstelle, ein leckeres Abendessen dachte ich mir. Aber weder chilenische Pesos noch USD werden akzeptiert. Also fasten – was für meinen Bauch gar nicht so schlecht ist.

Ich kann im Auto schlafen, im vergleich zu einigen anderen bin ich noch gut dran. Ein Hotel gibt es hier nicht, und ob im letzten Kaff welches 120km entfernt ist – noch Zimmer zu haben sind, weiss niemand.

Die Höhe macht mir zu schaffen, die Zollabfertigung liegt auf 4200m. Kopfschmerzen, Müdigkeit – aber nicht so schlimm wie vorgestern auf dem gesperrten Pass der Ruta 40, wo ich nicht sicher war wie lange ich noch fahren kann.. Dort kam natürlich auch noch die körperliche Anstrengung dazu, in den Flüssen die tieferen Ausspülungen mit Steinbrocken zu füllen, immer wieder passagen zu Fuss zu erkunden um den optimalen Weg zu finden.


Wenigstens gab es Wifi und ich konnte kurz Skypen. Völlig platt ging ich kurz nach 9 schlafen, direkt an der Tankstelle.

----- Kurznachricht via Satelliten - Messenger -----

Nochmal Toyota besucht aber nun Chile erreicht, an der Grenze übernachtet. Jetzt endlich Nord-Chile bereisen :-)

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