Die Campsite el Faro zeigte am nächsten morgen ihre beste Seite. Ein unglaublich schöner Platz am Fluss - der aber des Nachts viel Schiffsverkehr hat - die alten Kähne sind oft nicht gerade leise unterwegs. Da ich im Auto schlafe, war davon aber nichts zu hören, Andrus und Merle hatten im Dachzelt etwas mehr davon.
Ich habe noch keine Ahnung, wie das heute in Rosario vor Ort aussehen
wird. Ob Jimena und Mariano am Stadtrand
wohnen oder im Zentrum, ob ich da bei Ihnen campieren kann oder sie für mich
ein Zimmer haben etc.
An einer Tankstelle hielt ich an, da ich wusste das dort oft
Wlan angeboten wird. Bei einer Rollpizza und einem Wasser fragte ich via
Whatsapp an, ob ich die Adresse schon einmal haben kann. Die beiden kommen auch erst heute aus ihren Ferien zurück.
Nach dem Essen holte ich auch noch das Notebook aus dem Auto
und schrieb etwas an einem Blogartikel, als die Antwort auch schon kam.
Anhand der Adresse war klar - das ist mitten in der Stadt.
Daher fragte ich noch nach, ob sie mir einen sicheren Parkplatz anbieten können.
Kein Problem hiess es, und schon bald machte ich mich daran, die letzten
Kilometer in Angriff zu nehmen.
Rosario ist eine schmucke Stadt an dem weitläufig verästelten Fluss Rio Parana. Meine Navigationssoftware wählte eine schöne Strecke, mitten über kleine Quartiertstrassen vorbei an Denkmälern, Parkanlagen und schöner Bausubstanz.
Da ich mir die Gegend schon mit Google Streetview angesehen hatte, erkannte ich die Ecke wieder und schickte Mariano eine Nachricht – das ich angekommen bin.
Schon bald war er unten bei mir und wollte auch Einsteigen – aber da musste ich zuerst mal Platz schaffen, die beiden Rücksäcke nach hinten wuchten. Ihr lest richtig - der Bomber ist proppenvoll. In mehreren Klimazonen zu zweit im Geländewagen zu reisen, heisst entweder Abstriche am Gepäck oder der Ausrüstung zu machen oder gleich zu einer XXL Dachbox von Pacwolf zu greifen.
An so einem Parkplatz führte mich Mariano, aber hier war es richtig in einer grossen Halle, so dass ich dabei gleich ein gutes Gefühl hatte - sicherer kann man das Auto nicht abstellen.
Der Wachmann hätte gerne den Schlüssel gehabt – um das Auto jeweils umparkieren zu können, oder es in zweiter Reihe abstellen zu können. Mariano merkte dass mir das nicht recht war, und liess sein Vitamin B spielen. Kurze Zeit später hatte er den Besitzer am Telefon, und gab ihn an den Mitarbeiter weiter – und ich konnte meine eigene Parknische beziehen.
Und schon ging es in ihre Wohnung. Es war schön, die beiden wieder zu sehen. Jimena hat inzwischen schon einen riesigen Bauch obwohl es bis zur Geburt noch 2 Monate dauern wird.
Die beiden waren sowas von lieb und hilfsbereit. Sie hatten für mich ein Apartment in der Stadt vorgesehen, welches ihrer Familie gehört und gerade leer steht.
Ganz unkompliziert nahmen sie die Wohnung in Betrieb, Kühlschrank an, Fernbedienungen mit Batterien bestücken. Nur das Warmwasser wollte nicht. Sie gingen schnell für mich Getränke kaufen damit ich in Ruhe kalt Duschen konnte.
Dann ging es zusammen in ein Restaurant am Flussufer.
Passend dazu gab es einen leckeren frittierten Fisch. Beim Bezahlen durfte ich nicht mitmachen,
hier macht das der Gastgeber. Ich habe noch keine Idee wie ich das wieder gut
machen kann!
Beim Essen entstand dann eine Diskussion auf Spanisch – und endete damit, dass ich nicht
in das Apartment kann – da das Warmwasser nicht funktioniert. Die beiden quartierten
mich kurzerhand in ihre Wohnung ein, während sie bei Ihrer Familie untergekommen sind. Das war mir gar nicht recht - aber auch hier gewann der Gastgeber die Diskussion.
So unglaublich lieb, offen und hilfsbereit! Da nagt doch das
schlechte Gewissen noch mehr – dass ich nicht einmal ein Gastgeschenk dabei hatte –
da ich ja auch schon eine Weile unterwegs war.
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