Schon wieder sind drei Tage vergangen. Die erste Nacht wurde
schon wieder fast zu einem Farmstay.
Ein Landwirt überholte mich, als ich mich nach einem schönen
Platz umsah. Als wir mit spanisch nicht weiter kamen, griff er zum Telefon –
und schon hatten wir einen Dolmetscher.
Er lud mich auf seine Farm ein – aber heute wollte ich mein
Lomo machen, bevor es ungeniessbar wurde. Auch meine Spanisch-Kenntnisse werden
nicht besser, wenn ich nicht zum lernen komme.
Er willigte ein, auf seinem Land zu übernachten und wies mich auf
die Trockenheit hin – ich solle vorsichtig sein mit Feuer. Da es wirklich trocken
aussah – deutete ich ihm an, dass ich kein Feuer machen werde.
Am nächsten Tag tingelte ich dafür schon recht früh wieder an der Küste entlang gen Süden, verbrachte einige Stunden an den schönen Stränden
von Balneario Reta. Eigentlich suchte ich einen Platz um mal 1-2 Tage relaxen
zu können – aber am Strand war es mir einfach zu windig, um draussen zu kochen –
wie schnell eine Böe eine Markise abräumt, konnte ich ja schon in Island miterleben.
Es hatte eine kleine Campsite, die gemütlich aussah, aber
direkt an der Strasse zuviel Staub abbekam. Mit dem Expeditions LKW oder dem
Lieferwagen-Ausbau würde man sich wohl nicht so einen Kopf um den Stellplatz
machen – dafür aber viel von der Natur verpassen, weil man sich eben drinnen
aufhält, überlegte ich mir.
So sah ich mir die Küstenstadt Bachia Blanca an, unglaublich
wie die Strände hier durchorganisiert sind. Dagegen sind die Strände von Rimini
schon fast ein Kindergeburtstag. Mehr als 40 Reihen Liegen und Sonnenschirme,
schon für den Parkplatz muss man sich auf Gebühren einstellen.
Hier sah ich auch den ersten Overlander im LKW auf meiner
Reise. Er war in Richtung Norden unterwegs, wir kreuzten uns also nur und ich
nehme nicht an, dass mein kleiner dicker
Brummie da aufgefallen ist.
Die Stadt war schon wieder zu gross, um sie in einem Tag zu
erkunden und zu wenig schön, um länger hier zu verweilen, also fuhr ich
gemütlich weiter in Richtung Süden.
Als an der Strasse eine Lagune ausgeschrieben war, folgte ich
den Schildern und landete in einem Erholungsgebiet, wo Eintritt verlangt
wurde. Ich bezahlte und landete an einem
schönen See. Gleich beim Eingang hatte es eine Campsite, aber die auf den
ersten Blick nur von Locals in Beschlag genommen wurde.
Ich begann, einem Dirttrack zu folgen, der um die Lagune
herumführte und fand den perfekten Platz in einem Birkenwäldchen am See.
So gab es mal wieder ein herrliches Lomo ohne alles und ein
kleines Lagerfeuer in meinem Fibistove. In meiner Wetter App hatte ich schon
gesehen dass ein Gewitter und Wetterumbruch für die Nacht angekündigt war.
Ich hatte meine Mühe das Feuer zu löschen. als der
Wetterumschwung plötzlich und ohne Vorankündigung mit heftigen Windböen begann.
Zum Glück habe ich immer Wasser bereitstehen. Die beiden
Wasserflaschen brauchte es, um das Feuer im Fibi zu ersticken und den Glutregen
in den Wald zu beenden.
Am nächsten Morgen setzte ich meine Seeumrundung fort und
merkte, dass ich mit meinem Camp eine ruhige Ecke erwischt hatte. Auf der anderen
Seeseite waren die Ufer voll mit Menschen, augenscheinlich mit Tagesbesuchern.
Die Locals kommen meist mit einem Anhänger, der einen Buggy
oder Jetski oder beides beherbergt – unglaublich heisse Buggys und Umbauten
sind zu bestaunen.
Ich hüpfte auch in den See, der aus Salzwasser besteht und
nur ca. 60-70 cm tief ist. Herrlich erfrischend! Ich entschloss mich spontan, noch einen Tag anzuhängen, machte zum Frühstück leckeres Rührei, später testete
ich mein Solar-Setup aus und organisierte mich im Fahrzeug etwas neu.
Letzteres war schon lange überfällig!
Des Öfteren kamen die Locals auf mich zu, luden mich auf
einen Tee oder Snack ein und erkundigten sich zu meinen Reiseplänen und gaben
mir Tips zu meiner Route.
Die Afrika-Reise scheint die Leute hier mehr zu faszinieren als die Panamericana, oft kommen viele Fragen zu der letzten Reise.
Trotzdem kam ich dazu, etwas spanisch zu lernen und mal im
Handbuch nachzuschlagen, was sich mit der neuen Drohne so alles geändert hat.
Hier ist es mir noch etwas zu windig – um erste Testflüge zu machen.
So verging der Tag mit viel schwimmen, relaxen und
geniessen.
Am Abend versuchte ich etwas neues. Wieso nicht das Feuer im
Hoboofen (Fibi Stove) nutzen und das Fleisch direkt über dem Feuer grillen (mit
dem Küenzli Grillrost).
Das Fleisch verzeiht einem alle Fehler – und schon wieder
gab es ein feines Fleisch ohne alles. Immerhin habe ich es geschafft ein
Medium-Rare Lomo auf offenem Feuer zu machen, ohne die Aussenseiten zu verkohlen.
Diesmal suchte ich mir eine Stelle direkt an der Lagune und
genoss den lauen Sommerabend. In der Nacht gab es ein prächtiges Gewitter wieder mit recht wenig Niederschlag – aber viel Blitz und Donner.
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Geniales Wildcamp in einem NP am See! Bestes Lomo bisher, ein Gedicht. Mit Wetterleuchten Lagerfeuer und zirpenden Grillen
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