Sonntag, 15. März 2015

Chilecito und nordwärts


Ich wache früh auf, mit der ersten Dämmerung. Wie immer versuche ich den Coleman Kocher anzuwerfen, um heisses Wasser für den Mate Tee zu machen.

Der Coleman Benzin-Kocher (Dualflame) war auf unserer Transafrika Reise ja schon nach 3 Wochen kaputt gegangen (Generator). Nachdem er dann in der Schweiz repariert wurde, funktionierte er immerhin auf unserer Island Reise im Sommer für 2.5 Wochen völlig klaglos.

Nun nach 2 Monaten Reisedauer steigt der Kocher erneut aus, die Pumpe ist hin. Zum Glück habe ich einen zweiten Generator und eine 2te komplette Tank/Pump/Generator-Einheit dabei. Auf längeren Reisen kann ich von dem Coleman also nach wie vor nur abraten. So bequem die Versorgung mit Treibstoff (Benzin) auch ist, verlässlich ist das Gerät nicht .

Durch mein Ersatzteillager habe ich dem Kocher-Schicksal für dieses mal ein Schnippchen geschlagen.

Noch habe ich über 800 km in Argentinien vor mir, bevor es wieder nach Chile geht. Nach einem ausgiebigen Frühstück mache ich mich auf den Weg. Chilecito ist mein erstes Ziel. Dort muss ich mich nochmals für den Abend eindecken, damit ich wieder ein Lagerfeuer und ein kleines Grillfest abhalten kann.



Bier, Rindfleisch (Lomo), Wurst, 1x Maiskolben, 1x Tomate, 1x Zwiebel, 1x Banane – mein Warenkorb ist bescheiden und auch immer recht günstig. Beim Fleisch und beim Bier liege ich in der teuersten Kategorie, anderes lässt sich natürlich nicht so einfach Quantifizieren: Gewürze und anderes verbraucht sich ja auch.

Preise in Franken

2.85 Fleisch und Wurstprodukte
3.10 Gemüse
5.10 Bier

Zuerst geht es über die Ruta Provencial nach Huaco, ein wahrer Leckerbissen mit tollen Landschaften und aussichten. Danach folgte ich der altbekannten Ruta 40 von Huaco nach Chilecito. Diese Passage zaubert mir einen riesigen Grinser ins Gesicht.

Am Anfang geht die Strasse so gut wie immer geradeaus. Aber in extremen Wellen bei denen die Fliehkräfte ein leichtes Achterbahn Feeling aufkommen lassen.

Nach einer Weile werden diese Senken allerdings gefährlich. Anscheinend wird hier am Strassenbau gespart. Anstelle von Brücken über die Senken wird hier einfach die Strasse der Natur angepasst. Sobald es regnet, kann so der Schlamm nirdends ablaufen – und muss den Weg über die Strasse nehmen. Schlamm und Geröll können Einen in den Senken erwarten, was dann mit der Zeit schon etwas am voranpreschen hindert -  zu holprig.


Immer geht es am Rand der Anden Gebirgskette entlang –auf einmal führt auch die Ruta 40 auf einen Seitenausläufer hinauf. Eine unglaubliche Passtrasse – die noch nicht komplett asphaltiert ist.

Kurz vor der Passüberquerung beginnt sich auch die Landschaft nochmals komplett zu ändern. Es wird wieder karg und risige Kakteen säumen die Natur.

Mittendrin ist auch wieder eine Baustelle – und alle müssen ca. 25 Minuten warten. So ist es schon halb zwei als ich Chilechito erreiche, erbärmlicher Schnitt für 220km. Ich erledige die Einkäufe und beschliesse, mir noch in einem Restaurant heisses Wasser für meinen Mate Tee zu organisieren.

Dabei entdecke ich ein superschnelles Wlan – wow – ich hätte nicht gedacht, dass es hier überhaupt ein Wifi gibt.  So vergehen 1.5 Stunden mit dem aktualisieren des Blogs und dem Kontakt mit der Heimat.

Ich entscheide mich, die Strecke über Famatina Anillaco unter die Räder zu nehmen. Aus Asphalt wird Piste und so schaffe ich in weiteren 4 Stunden Fahrt nur weitere 160km. Tagesbilanz 380km. Noch immer 770 Kilometer vor mir – wenn alles Piste ist, dann brauche ich dafür alleine zwei Tage.

Solange die Landschaft so abwechslungsreich ist, soll es mir recht sein.

Auf der Suche nach einem Wildcamp Spot stosse ich auf einen Track, der zu einer alten Kirche führt. Etwa 50m danaeben finde ich eine Grillstelle, eine Art Sitzplatz, Stromanschluss, Licht – alles kostenlos. Da sage ich nicht nein, auch wenn der Platz etwas unheimliches hat.
Nachdem ich einmal in einer Fernsehdokumentation gesehen habe, wie vietnamesische Kinder Vogelspinnen jagen und zubereiten, weiss ich, wie die Erdhölen aussehen in denen sich die Spinnen gerne aufhalten. Der Platz hier ist übersäht davon – die Kirche errinnert etwas an den „From Dusk till Down“ Film.


Es gibt eine leckere Grillerei, und nun geht es für mich in die Kiste J

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Wildcamp an einer alten Kapelle.

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