Ich traf noch dieselben Jungs an, die schon gestern versucht
haben eine Mitfahrgelegenheit zu finden, es braucht also etwas Sitzfleisch für
das Backpacking und Hitchhikern, welches hier aber sehr verbreitet ist.
Ich entschied mich die alte Ruta 40 zu fahren, vielleicht
bietet die noch mehr fürs Auge, dachte ich mir. Ich wurde mit 200km bestem
Gravel-Track belohnt und schöner Landschaft.
Zwischenzeitlich gab es nicht einmal mehr Zäune am Wegrand –
aber dieser Zustand hielt nicht lange an.
Den ganzen Tag herrschten Sturm ähnliche Bedingungen. Die Autotüren liessen sich oft nur mit beiden
Händen schliessen oder öffnen, bei Fotostops hörte man Sand und Kiesteilchen
auf das Wagenblech trommeln. Armes Auto!
Hier gibt es auch diese Zweigballen, die in alten Western-Filmen immer durch die Szenen rollen.
Hier gibt es auch diese Zweigballen, die in alten Western-Filmen immer durch die Szenen rollen.
Ich sah jedenfalls noch keinen Weg, um an mein Lomo heute
Abend zu kommen, zu stürmisch.
So fuhr ich via „Alto Rio Senguer“ nach Rio Mayo, beides
recht ansprechende Dörfchen. In Rio Mayo hatte ich in der kleinen Tankstelle
sogar Wlan – und konnte den Artikel von gestern online stellen und die Fotos
hochladen.
Auch hier gab es wieder Backpacker, die mitfahren wollten, aber ich da ich ein Wildcamp und nicht die nächste Stadt ansteuerte – war das keine gute Option. Die Jungs waren aber nett und ich gab ihnen 50 Pesos für die Reisekasse. Die planen ihre Trips mit wenig Mäusen.
Ich war anschliessend
froh, wieder Asphalt unter die Räder zu bekommen und weiss abschliessend
nicht, ob sich mein Ausritt auf der alten Ruta 40 und dem Graveltrack gelohnt
hat.
Der Fahrzeug- / Fahrwerkverschleiss ist bei Gravel und den zumindest
von mir gefahrenen Geschwindigkeiten ungleich höher als auf Asphalt, die
Reisegeschwindigkeit niedriger, der Fahrkomfort leidet auch.
Meine neuen Reifen sehen jedenfalls nicht nach 4900 km aus,
die ich bisher damit gefahren bin – ich muss vernünftiger werden... Oder mehr gemütlich auf Asphalt fahren.
Erst in Perito Moreno gab es wieder eine Möglichkeit den
Reifendruck wieder auf Strassenniveau zu bringen, da schaute ich mir auch zwei
Campingplätze an. Einer der beiden war annehmbar, kostete 35 Pesos und eine
Hütte bzw einen windstillen Ort, um Essen zu kochen.
Auch drei Motorräder mit deutschen Kennzeichen waren zu
sehen. Aber so sehr war mir auch noch nicht nach Geselligkeit – und ich war
gespannt was noch auf mich wartet – ein schöner Wildcamp-Spot mit Windschutz
wäre ja auch etwas.
So fuhr ich weiter in Richtung „Los Antiguos“ – einem Tip
von Lukas aus Puerto Madryn. Es war noch immer unglaublich stürmisch, aber ich
hielt mehrmals an, um den wunderschönen See zu fotografieren.
Sobald ich einen Abzweig zum See sah, fuhr ich von der
Strasse ab – und traf auf einen Expeditions-LKW mit deutschen Kennzeichen. War
das Christian www.world-travelling.net – mit dem ich schon einige Male via Email in Kontakt stand?
Ich setzte zurück und wurde schon nett begrüßt. Was für ein
Zufall, ich hatte ihm noch gar nicht gemailt dass ich meine Reisepläne geändert
und die Ruta40 gerade nach unten fahre.
Der Sturm hier am See war ansehlich – der See hatte eine
Brandung wie das Mittelmeer - also schon
ganz schöne Wellen für einen See.
Den Abend verbrachte ich bei den beiden im LKW, wo wir uns
gemütlich über unsere Reisepläne und das Reiseleben austauschen konnten. Vor
lauter quasseln haben wir leider unser Lagerfeuer (es hatte Feuerstellen mit
Windschutz) und unser Lomo aus den Augen verloren – aber Bier und Erdnüsschen
waren auch mal eine Abwechslung von meiner Lomo Diät.
Unglaublich wie auch ein Fahrzeug der 13.x Tonnen Klasse bei
den Windböen geschaukelt hat. Zum Glück habe ich Brummie mit der Fahrzeugfront
in Windrichtung abgestellt und habe zwei
Bäume als rudimentären Windschutz.
Es war schon spät als ich die beiden alleine liess.
----------------- Kurznachricht via Satelliten-Messenger -----------------
Alte Ruta 40 gefahren. Heute Christian getroffen, einen Abend am See verbracht. Extrem Stürmisch- aber schön.
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