Am Morgen schlief ich wieder bis die Sonne die Temperatur im Fahrzeug stark genug erwärmt hatte und frühstückte erst einmal ausgiebig.
Heute geht es ans Meer – darauf freue ich mich
schon eine Weile! Mit dem Baden wird es zwar noch dauern bis Nordperu, da die
Wassertemperatur hier unten noch ziemlich kalt ist, aber was soll's.
Die einzige Konstante des Tages neben dem schönen
Wetter war die Wüste. Einmal Sandwüste mit schönen Dünen, einmal Geröllwüste
dann wieder felsiger Untergrund.
Mehrheitlich waren diese Regionen nicht bewohnt, aber es gab immer
wieder grüne Oasen auf der Fahrt, meist dicht um Flussdeltas gedrängt.
Gegen 11 Uhr erreichte ich das Meer bei Camana. 24
Grad, Sonne aber fast keine Fernsicht, alles war etwas diesig. Das war kein
Staub, das Meer hatte so extreme Wellen, dass feine Gischtpartikel die ganze
Küste einnebelten.
Meistens waren vier Reihen von Brechern zu
beobachten, die mit 4-5m hohen Brechern auf den Strand donnerten. Surfers
Paradise – würde ich sagen. Die Wellen begeisterten mich so, dass ich die Kälte ignorieren wollte.
Doch beim Gang ins Wasser um die Temperatur zu
testen, bemerkte ich unzählige Quallen, die an den Strand geschwemmt wurden.
Durchsichtiger Körper mit rot-violetten Mustern,
bzw Fäden die den Körper durchzogen. Vielleicht doch keine so gute Idee ins
Meer zu gehen. So beließ ich es bei einigen Fotos.
In den Vororten von Camana wird an allen Ecken
gebaut aber nichts sieht richtig fertig aus. In Camana selber gibt es sogar
einen richtig gepflegten Strand mit Sonnenschirmen und Liegen. Aber es zeigt
sich, dass keine Saison für Badeurlaub am Meer ist, nur die wenigsten
Restaurants, Bars und Hotels haben überhaupt geöffnet.
Ich legte den Turbo in Richtung Norden ein, um endlich in wärmere Regionen zu kommen.
Aber ich habe Lust auf einen leckeren Fisch und halte in einem annehmbar
aussehenden Restaurant für Fernfahrer.
Ich bestelle einen frittierten Fisch und Salat. Als
erstes kommt aber eine leckere Suppe mit einem schwimmenden Fischauge. Sehr
lecker, aber das Auge lasse ich dann doch zurück.
Der Hauptgang besteht lustigerweise aus gekochtem
Fisch mit Reis und Pommes Frites. Der bestellte Salat besteht nur aus Zwiebeln
an einer rezenten Sosse – recht lecker, ich bin trotzdem froh, dass ich gerade
alleine Reise...
15 Sol kostet der Spass, dh so um die 4.75 CHF. Gemessen
daran, was man hier mit 2 Sol auf dem Markt erreichen kann, ist das echt teuer!
LKWs hat es auf dieser Strecke übrigens jede Menge.
Es ist auch nicht so, dass hier die Panamericana pfeilgerade an der Küste
entlangführt, oft sind es passartige Passagen, in engen Kurven geht es hoch und
wieder herunter.
Immer mal wieder locken Sanddünen dazu, mit dem
Land Cruiser die Strasse zu verlassen – und die Dünenkämme zu erklimmen. Ich
schaffe es sogar dabei, mich kein einziges Mal einzugraben.
Das es so hohe Wellen im Meer hat, kommt natürlich
nicht von ungefähr, eine steife Brise kommt von der Meerseite. So wird es wohl
wieder kein Lagerfeuer und keine Grillerei geben, zum Glück gab es wenigstens
einen leckeren Fisch!
Das es Gischt war was die Fernsicht
behinderte, zeigte sich auch daran, dass die Scheiben immer mal wieder gereinigt
werden mussten, weil eine Salzschicht die Windschutzscheibe zusehend zu
pflasterte.
Nachdem ich einige Male tief in die Wüste
hineingefahren bin, auf der Suche nach Windschatten, resignierte ich und folgte
der Panamericana in Richtung Nazca. Die
Sonne stand schon tief als auf der Strasse ein Museum ausgeschildert war. Ein
prüfender Blick auf die App iOverlander zeigte mir, dass da letztes Jahr schon
einmal jemand genächtigt und einen Windschutz gefunden hatte.
Nach 1.4km Wellblech (!) erreichte ich tatsächlich
das Museum, welches aber aussieht als wäre es schon eine ganze Weile
geschlossen. Tatsächlich bot es aber einen perfekten Windschutz für meinen Land
Cruiser.
Wieder einmal bin ich froh, kein Klappdach oder
Dachzelt zu haben. Heute geht es also wieder ohne grosse Grillerei ins
Bettchen.
---- Kurznachricht via Satelliten-Messenger ----
Nun bin ich wirklich in der Sandwüste Peru's angelangt, nicht ohne in den Dünen etwas zu spielen. 24 Grad, Sonne, toll!
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