Die Östereicher waren bereits weg, als ich aufwachte, die
machen es so wie wir in Afrika, mit dem eindunkeln schlafen gehen. Ich sollte
wohl auch wieder in diesen Modus wechseln, da man so mehr vom Tag hat.
Aber die Lagerfeuer, der tolle Sternenhimmel – sind auch
immer wieder schöne Erlebnisse.
Mir war es noch zu frisch für ein Frühstück, daher startete
ich erst einmal ohne. Da ich nun wieder ins Nirgendwo fahre, brauchte ich Vorräte.
Obwohl es Sonntag war, konnte in einem kleinen Laden sogar T-bone Steaks, Würste
und einige andere Vorräte ergattern.
Ich hatte noch im Ohr, dass die Fährpassage, die auf der
heutigen Etappe anliegt nur 4mal täglich fährt – und ich mich auf Wartezeiten
einstellen soll. So verschob ich mein Frühstück weiter und fuhr die Ruta 7
entlang in Richtung Süden.
Die Strasse wurde wirklich mit der Zeit besser, und wurde
auch landschaftlich äusserst schön. Unglaublich exotisch und schöne Wälder mit
riesigen Farnen und Gewächsen die ich nur in kleinerer Zimmer-Pflanzen Version
kenne, lösten sich mit Seen und Flüssen und Graslandschaften ab.
Ich dachte eigentlich ich hätte mit der
argentinisch-chilenischen Grenze auch die Anden überquert, aber heute hatte ich
einiges mehr an Pässen und Bergen zu queren. Details werde ich wohl erst
erfahren wenn ich zu Hause mal die Route nachverfolge, ausser einer von euch
Lesern klärt mich dazu auf.
Die Fähre hatte Verspätung – zum Glück, denn ich hätte sie
ansonsten verpasst und hätte 4 stunden warten müssen.
Danach ging die Fahrt weiter durch abwechslungsreiche und
schöne Landschaften. Nur das Wetter war bewölkt und lud nicht dazu ein, allzu
viele Fotos zu machen. Zum Fahren war die Strecke nun ein absoluter Traum.
Ein Dirttrack von bester Qualität, kaum Verkehr,
abwechslungsreich – definitiv ein Highlight.
Das Motto „Der Weg ist das Ziel“ bewahrheitete sich auch
hier. Ville O`Higgins selber muss man nicht gesehen haben und der südlichste
Zipfel konnte nicht ganz mit der Schönheit der Anfahrt mithalten.
Am südlichsten Punkt der Ruta7 zweigt noch ein zweifelhafter
Feldweg ab, den man noch 800 Meter folgen kann, bevor er endet. Der hat es in
sich und wird nur den Adrenalinspiegel von abgebrühteren Offroadern im
mittleren Bereich lassen. Ein Teil des Hanges ist abgerutscht und nach meinem Popometer
kann man da nahezu 30 Grad Schräglage geniessen.
Ich suchte mir einen schönen Platz für ein Wildcamp und
hatte gerade gegessen als der Regen einsetzte. Timing ist die halbe Miete...
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