Schon früh stand ich auf, beim City Camping hat man ja schon früh genügend Verkehr, der einen weckt. Leider war es schweinekalt und wolkenverhangen. Mein prüfender Blick auf den Wetterbericht ergab, dass dem Süden mit Puerto Montt, der Insel Mallen bis Chaiten ganze 4 Tage pieseliges Wetter bevorstehen.
Demgegenüber sieht der Norden recht sonnig aus. Die Insel Mallen wollte ich mir eigentlich nicht entgehen lassen - aber bei diesem Wetter..
Ich beschloss nach Puerto Montt zu fahren, um mich nach dem Kahlschlag seitens des Zolls neu zu bevorraten und natürlich auch die Stadt einmal genauer anzusehen. Schliesslich liegt die Stadt nur knappe 50km weiter im Süden.
Die Stadt gefiel mir und als ich einen Express-Wäscheservice entdeckte, lieferte ich spontan meine Wäsche ab und suchte danach einen Auto-Cleaning Service. Inzwischen ziert eine 2mm Staubschicht das Fahrzeuginnere. Zwar fahre ich meist mit geschlossenen Fenstern - aber hier ist es so staubig, dass jeder Fotostop, jedes Öffnen der Türe automatisch eine Ladung Staub ins Fahrzeug befördert.
Vorher versuchte ich meine Haare schneiden zu lassen. Das ganze endete in einem Unfall - so kurz hatte ich die Haare noch nie. Nach dem Zoll an der chilenischen Grenze heute wieder ein Kahlschlag...
Immerhin habe ich nun eine Idee, wie mir ein kompletter Kahlschlag stehen würde. Anyway, das wächst ja nach :-)
Ein wahrer Geheimtip sind die Jungs, die einem die Parktickets in den Innenstädten verkaufen. Die sind äusserst hilfsbereit, und aktivieren nur zu gerne neue Datenpakete für das Smartphone oder wissen auch wo man sein Auto reinigen lassen kann ;-)
Die Dame im Entel-Shop hat das nicht hinbekommen, sie konnte kein Englisch. Englisch können die Jungs mit den Parktickets auch nicht - aber sie sind nicht doof.
Leider war der Car-Laundry Service nicht besonders gut ausgestattet. Waschstrasse, die für Brummie zu klein war, Hochdruckreiniger und Industrie Staubsauger - und einige Lappen. Mit Händen und Füssen verständigten wir uns, und vereinbarten einen Preis von 8000 Pesos (knapp 13 CHF) für die Komplettreinigung.
Was ihnen blühte, wurde ihnen wohl erst klar, als ich die Plastik Plane aus der Dachbox holte, und im Carport (es Regnete inzwischen) ausbreitete - und langsam das ganze Fahrzeug entlud. Jedes Türfach, jede Tasche - bis auf die Schubladen mit den Kochutensilien und den Lebensmitteln war das Auto bald komplett entladen.
Gemeinsam machten wir uns an die Reinigung - die ohne mein Mithelfen oberflächlich geblieben wäre. Aber als sie meine Liebe zum Detail sahen, legten sie einen Zahn zu - und bald war Brummie komplett ausgesaugt und abgerieben, inklusive Autohimmel und alle anderen Innenverkleidungen.
Danach ging es zum Erholen ins Kaffee Dresden, welches mit ganzen zwei Wifi`s glänzte. Leider hatten beide keinen Uplink ins Internet :-(
Da meine Wäsche erst um 19:30 abholbereit war, entschied ich mich zu etwas Luxus. Das erste Mal, seit ich mit dem Auto unterwegs bin - gönnte ich mir ein Hotel. Nicht irgend eines, welches günstig im Angebot war - ich gönnte mir das beste Hotel der Stadt mit den ganzen netten Dingen die damit einher kommen.
Ein herrlicher Blick über die Bucht, eine schöne kleine Suite (kostenloses Upgrade) und ein toller Service waren ein schönes Kontrastprogramm zu der bisherigen Reise.
Notabene hatte ich auch wieder ein gutes Wifi - um den Blog wieder auf den neuesten Stand zu bringen - und um den Urlaub vom Urlaub zu planen. In drei Wochen kommt meine Freundin zu Besuch, da soll natürlich auch ein schönes Programm anstehen.
Und ich kann in Ruhe die nächsten Tage planen, ob ich die Insel Mallen auch bei pieseligem Wetter ansteuern soll oder doch lieber den ausgebrochenen Vulkan Villarrica im Norden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen