Mittwoch, 18. Februar 2015

Kater im Torres del Paine


Als ich aufwachte war die Matratze auf der anderen Seite merkwürdig gewölbt, darunter fand ich später den Fotoapparat, alles heile. Das Pyjama Oberteil hatte ich verkehrt herum an und meine Kleider waren nicht am üblichen Ort abgelegt. Am besten war die Havanna Flasche, die halbleer und ohne Deckel im Fahrzeug stand.

Auf dem Weg zur Dusche lag der Deckel aber noch da, er lag am Boden, wo die Party gestiegen war. Ich duschte extrem ausgiebig, soweit ich die Putzfrauen richtig verstand, waren Sie kurz davor in der Dusche nachzusehen ob alles in Ordnung ist.

Ich dusche schon Zuhause jeden Morgen lange – hier hab ich das ganze noch wesentlich ausgedehnter betrieben.

Mein Schädel dröhnte nur verhalten, trotz des Tequilas und anderen Schnäpsen. Leider war es wieder bewölkt, die schönen Bergkämme - schon wieder Wolken verhangen.

Brummie hatte drei Baustellen, der Schnorchel, Reserverad und die Autotüre. Die Autotüre hat es schlimm erwischt, jedesmal wenn ich das Fenster hoch und runterlasse, knallt es furchteinflössend. Lange findet das die Scheibe sicher nicht gut.




Ich beschloss, Puerto Natales anzusteuern, um noch mehr Bargeld zu ergattern (eventuell Dollars zu tauschen) und Brummie wieder Instand zu stellen.

Da es aber gerade Windstill war, musste die DJI Phantom v2.1 Drohne erst einmal eingeflogen werden. Echt sensationell wie leicht sich das ganze steuern lässt und ich fliege mit der Videobrille weit ausserhalb der Sichtweite über das Ecocamp.

Ich dachte mit der Videobrille wäre es einfach den Ausgangspunkt wiederzufinden. Ist es auch, wenn man die Gegend gut kennt. So drehte ich mich verzweifelt in jede Richtung und keine erschien mir wirklich passend.

Der Quadcopter hat GPS an Bord und kommt auch von alleine wieder zurück, nur wollte ich dass auf dem Jungfernflug der brandneuen Drohne nicht gerade ausprobieren.

Mit einem Rundflug konnte ich die Drohne irgend einmal hören und sie so wieder nach Hause fliegen. Mein Auto ist so klein – dass ist auf dem Live Video Feed in der Videobrille nur zu erkennen bin, wenn man ganz nahe dran ist. Die Frosch Optik der GoPro verstärkt diesen Effekt noch.

Kaum war die Phantom wieder in Reichweite, bemerkte ich einen roten LED Status und die Drohne setzte eigenständig zur Landung an, ohne dass ich eine Kontrolle hatte – noch mal Glück gehabt.

Vielleicht sollte man nach 2 Monaten Lagerung die Akkus doch besser einmal durchladen... Ich verflog auch noch den 2ten Akku – über 20 Minuten mit der Drohne – nicht schlecht. Ich habe auch die Video Aufzeichnung laufen lassen, aber die ersten Flüge bin ich wohl noch zu verspielt um einen ansehnlichen Film aufzuzeichnen.


Mein Traum ist ja, die Ruinen in Peru in einer neuen Perspektive einzufangen – nun habe ich viel Zeit zum üben. Obwohl heftigere Windböen aufkamen blieb die Phantom unter Kontrolle, ich bin damit wirklich happy.

Danach graste ich den restlichen NP ab, der wirklich aus fürchterlichem Wellblech bestand. Zusammen mit dem Wetter auch keine gute Basis für Fotos, aber ich habe mein Bestes gegeben.

Danach ging es nach Puerto Natales, wo ich nach einigem Suchen einen Taxifahrer nach einer Werkstatt fragte. Er fuhr mir vor, leider war diese schon geschlossen.

Ein Lieferwagen hielt und der Fahrer deutete mir an, dass eine Strasse weiter noch ein Mechaniker wäre.

In beiden Fällen waren die Mechaniker nicht ausgeschildert, von Automarken auch kein Hinweis. Was folgte, grenzte schon fast einer Vergewaltigung von Brummie, wie aus Protest verschloss sich dabei die Zentralverriegelung mehrmals von alleine.

Mit einem Holzklotz als Gegenstück wuchtete der Mechaniker die Türe mehrfach in Richtung zu bis die Türe wieder besser schloss, aber ein vorne ein Stück hervorstand.

Danach wurden die oberen Schrauben der Verankerung geöffnet und die Türe hochgewuchtet und wieder festgeschraubt, was aber nicht viel half.

Danach kam der Mechaniker mit einem Meissel zurück und schlug dreimal auf die Türverankerung oben – ohne ein Gummi oder Filz dazwischen zu legen. Da fehlt nun etwas Lack.


Das Zuschauen tat weh und die Sprachkenntnisse, um ihn zu bremsen waren nicht da. Bei der unteren Halterung erfolgte die selbe Prozedur – ich war nun schon etwas abgestumpft – da werde ich Zuhause wohl sowieso alles austupfen lassen müssen.

Aber nach diesem Gewaltakt schloss die Türe wie neu, auch das Fenster liess sich wieder öffnen. Danach ging ich Shoppen, kaufte vor allen Dingen einiges vom lokalen Markt. Honig, Bife de Lomo, getrocknete Früchte.

Danach holte ich 400`000 Pesos und wechselte die Hälfte in Dollars um. So kann ich in Argentinien den Blue-Dollar später wieder voll ausnutzen.

Nun weiss ich wenigstens, dass ich meine Dollars verjubeln kann, im Chile gibt es davon Nachschub fast zum offiziellen Kurs.

Trotzdem tankte ich nochmals randvoll, als die Tankstelle ganz ohne Warteschlange aufwartete. Brummie wieder heile, Vorräte wieder aufgefüllt – nur die Wäsche lies sich nicht abhaken.

Lustigerwiese traf ich noch einige von der Party gestern, die aber noch immer etwas Schlagseite hatten. So richtig harmonierten unsere Pläne nicht, sie wollten wieder Party machen und hatten ihre Hostels und ich wollte mein Lomo aufs Feuer werfen – da es mir der Zoll morgen ansonsten abknöpft. So verabschiedete ich mich und machte mich wieder auf den Weg.

Da der Campspot von Vorgestern am Rande des Nationalparks so gut war, beschloss ich ihn noch einmal anzusteuern.

Auch das Lomo von der Fleischerei trennen Welten zum Argeninischen Beef – schon komisch dass eine Landesgrenze so einen heftigen Einfluss auf die Fleischqualität hat.

Das mit den gegrillten Zwiebeln muss ich noch üben. Das letzte mal waren sie noch nicht durch, dieses Mal waren sie verkohlt. Aber anyway, es ging ja um das Lomo....


Bei 4-5 Grad und einem Lagerfeuer lässt es sich draussen gut leben, mir gefällt Patagonien!

------------  Nachricht via Satelliten-Messenger ---------
Nun ab ins Warme, in Richtung Norden, erstmal wieder nach Argentinien. Drohne funktioniert prima. Wetter durchwachsen..

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