Mittwoch, 25. März 2015

Bolivien und "La Paz"

Panamerika - von Chile nach Bolivien

Ich schlief in meiner Thermowäsche und zwei Decken hervorragen auch bei 0 Grad Aussentemperatur. Mein Einteiler aus Island wird wohl auf diesem Trip nicht mehr zu Einsatz kommen, es sollte ab jetzt ja langsam wieder in wärmere Regionen gehen.

Mit den Tipps des Apothekers aus Calama ging es mir mit auf 4300m höhe wesentlich besser: Kein Fleisch, Kein Alkohol, keine grossen Mahlzeiten vor dem Schlafen gehen, keine Süssgetränke, viel Wasser – und natürlich einen 1g Paracetamol Hammer. Allerdings nehme ich davon nur eine täglich, und nicht wie angeraten deren drei.

Ich verschob das Frühstück auf später, ganz so abgehärtet bin ich nun auch wieder nicht.  Eine schöne über grosse Teile morastige und überschwemmte Piste führte zur Zollabfertigung von Chile. Diese war zum Glück in Openstreetmaps eingezeichnet, sonst wäre ich nicht legal ausgereist – und Chile hätte wohl vermutet dass ich das Fahrzeug im Land verkauft hätte. Mein Track führte nämlich nach der Grenzabfertigung auf die Strasse, ich musste ca 1km zurück Richtung Chile fahren.




Die Ausreise wäre unkompliziert gewesen, wenn den die Netzwerkverbindung der Dienststelle funktioniert hätte. Obwohl es kurz nach acht Uhr morgens war, gab es schon eine kleine Warteschlange. Bei inzwischen 4 Grad mussten wir also warten bis alles wieder lief. Nach einer halben Stunde konnte ich mich auf den Weg in Richtung Bolivien machen.

Mag sein dass es an der Höhe von 4800m lag, aber dass wurde eine meiner schlimmsten Zollabfertigung. Völlig auf dem Zahnfleisch tigerte ich zwischen den Schaltern hin und her, wurde zu anderen Gebäuden geschickt, wo sie nichts mit mir anzufangen wussten, und mich wieder zurück schickten.
Am Ende stellte sich heraus dass alles ganz einfach gewesen wäre, aber vielleicht wollte einer der beamten noch eine runde im Internet surfen – und schickte mich daher auf Tour.


Das Auto wurde sehr penibel durchsucht, die VIM geprüft alles sehr gewissenhaft. Sympathischerweise störte sich der Beamte weder an Honig, Gemüse noch an den beiden saftigen Steaks im Kühlschrank.

Es war halb 11 als  ich endlich weiterfahren konnte. An der Grenze wechselte ich noch schnell meine Chilenischen Pesos und war so auch in der Lage die Mautgebühren zu bezahlen.

Das Wetter war sehr wechselhaft. Mal Sonne, mal etwas Nieseln, mal etwas mehr Wind. Es ging gar nicht so weit abwärts wie gedacht, unter 3000 Meter wird es wohl in den nächsten Tagen nicht mehr gehen.

In Patacamaya fand ich einen ATM und steuerte eine Tankstelle an – kein Diesel. Auch die zweite Tankstelle des Ortes schüttelte den Kopf. Gut wenn man einen Zusatztank hat – und sich daraus bedienen kann...


Also ab nach la Paz, angeblich soll hier das Motorhauben Scharnier verfügbar sein. Nun bin ich auch einmal auf der offiziellen „Panamericana“ unterwegs. Landschaftlich auch hier sehr schön und abwechslungsreich. La Paz selber ist einfach der absolute Kulturschock der positiven Art. Nachdem ich seit gefühlten Ewigkeiten nur kleine Nester und Dörfer gesehen hatte – kam ich in eine riesige Stadt.

Eine Stadt in der die Geländeuntersetzung eine passable Wahl ist: Die Stadt liegt auf 3200 bis 4100 m und ist laut Wikipedia der höchste Regierungssitz der Welt. Es geht permanent steil hoch oder herunter – bietet eine atemberaubende Aussicht.

Nach einer kleinen Suche fand ich die Toyota Niederlassung, um nach dem Scharnier für die Motorhaube zu fragen. Die Antwort war amüsant: sie müssten es Bestellen und Importieren, was 60 Tage dauern würde. Aber in Peru wäre dieses Bauteil verfügbar.

Ich sagte ihnen dass Toyota in Calama (Chile) dasselbe schon über Bolivien behauptet hatte ;-) Ich bat die Mitarbeiter darum, in Peru anzurufen und dieses Bauteil für mich zu reservieren. Ich soll es am Venezuela-Plaza versuchen, da hätte es auch jemand der Englisch sprechen würde, und das ganze via Skype aufgleisen könnte.


Das ist doch ein Lichtblick, in La Paz werde ich ja ein paar Tage bleiben, es gibt viel zu sehen.

Ab morgen ist das Dreamteam des Transafrika Trips wieder komplett, und wir bestreiten die nächsten zwei Wochen gemeinsam.

Danach schaute ich in der iOverlander App nach einer stadtnahen Campsite und stiess auf das „Hotel Oberland“. Von einem Schweizer betrieben hat sich dieses Hotel mit kleiner Campsite sich zu einer der „must have“ Locations gemausert, das liest sich in vielen Blogs.

Ich war alleine da und sollte das ganze besser nicht näher bewerten, um einem Landsmann keinen Bärendienst zu erweisen.

Kein schöner Stellplatz, laute Hunde in der Nachbarschaft, langsames Wifi, für eine saubere Dusche und Toilette letzten Endes doch etwas zu teuer.

Ich hätte gerne das Restaurant des Hotels probiert aber ich hatte noch zwei riesige Steaks und Gemüse was weg musste. Es wurde eine unglaubliche Völlerei die am Ende noch jede Menge eines „verdauerli`s“ bedurfte. Ein Traum von einem Grillerlebniss.



--------- Kurznachricht via Satelliten-Messenger ------

Bolivien und La Paz erreicht. Eine quirlige Stadt, unglaublich in die Berge gebaut. Steile enge Strassen, Camp @ Oberland 

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