Sonntag, 22. März 2015

Mal wieder umkehren...


Ich hatte in „San Pedro de Atacama“ schöne kleine Vollkorn Brote ergattern können, das einzige positive an einer Touristen Hochburh. So gab es ein äusserst leckeres Frühstück, danach nahm ich mir Zeit für Zahnpflege und Co.

Beim Versuch Tee zu kochen stellte ich fest dass sich der volle Tank des Ersatz-Coleman Kochers eigenständig geleert hat – der Tank scheint inkontinent zu sein. Ein voller Tank reicht in der Regel 3 Tage – nun stehe ich mal wieder ganz schön blöd da.

Ich bin noch immer ohne Reiseführer unterwegs, aber meine Mama verfolgt meine Reise via Satelliten-Livetracker und gibt immer mal wieder Sightseeing-Tipps via Satelliten-Messenger und Email.

So kam ich auch zu dem Ziel der Geysierfelder von „El Tatio“. Ich machte mich auf also auf den Weg und nach keinen 30km Piste traf ich auch schon auf die Polizei die auf mich zukam. Ich öffnete das Fenster und nötigte sie so zum Anhalten und etwas Smalltalk.

Mit einem tieferen Blick auf Brummie hielten Sie das ganze für möglich – aber dass kenne ich ja schon – ich werde selber herausfinden müssen was geht und was nicht.

Die Oase an der ich genächtigt hatte lag auf 2500m Höhe. Ich hatte mir keine Gedanken darüber gemacht auf welcher Höhe die Geysierfelder liegen, aber es ging bald kräftig aufwärts.






Nach der Oase fuhr ich zuerst durch eine wüstenähnliche Landschaft, mit dem erreichen und erklettern der Anden bot sich bald der typische Gelbgrüne bewuchs der schön anzusehen ist, je nach Sonneneinstrahlung ganz anders wirken kann.

Die Piste war der reine Wahnsinn. Wühlte ich mich eben noch mit aktivierten Sperren durch Schlammpassagen (ok, es hätte auch eine Bypass-Option gegeben), dann kam auf einmal wieder bester Asphalt um dann von Wellblech Passagen abgelöst zu werden. Am genialsten waren lehmige Pisten die richtig schnell zu fagren waren.

Hier kann wirklich jeder fahren wie er möchte, man entdeckt die unglaublichsten By-Pass Abkürzungen durch Täler und über Hügel – auf die ich mich nur zu gerne auch mal einlasse – oder neue Wege beschreite.

Ab 3500m fehlt dann des öfteren mal wieder die Leistung für den Spass – aber mit der Untersetzung geht es dann wieder voran – auch wenn der Spass auf 50km/h begrenzt wird. Den ganzen Vormittag treffe ich nicht auf weitere Fahrzeuge, von zwei Baustellen abgesehen, wo die Arbeiter versuchen die Strasse wieder besser in Stand zu stellen


In MotionX betrachtete ich die Entwicklung der Höhenanzeige – die beharrlich auf über 4000m hoch kletterte.

Noch ging es mir ganz ok. Am frühen Nachmittag erreichte ich die Geysier Felder und musste 5000 chilenische Pesos berappen. Knappe 8 Franken (natürlich wieder nur für Ausländer) sind deutlich übertrieben, zumindest für Island Reisende. Hier sieht man viele süsse kleine Geysierchen – aber nichts grosses oder Fotogenes.

Die Rangerin sagt mir wieder dass die mir angestrebtre Rundpassage zurück nach Calamar nicht möglich sein. Die Begründung verstehe ich nicht, aber – ich werde es ausprobieren.

Ganz heiss war ich natürlich auf den Hotpot und Pool. Leider war es nur ein Laupot (nicht annähernd heiss) – nichts was einem bei 15 Grad wirklich einlädt. Zudem war das Wasser nicht klar sondern schlammig – eine Dusche fehlte natürlich. Aber trotz der höhe lief ich das Gelände ausgiebig ab – Flipflops sind auch in den Anden ein probates Schuhwerk.

Schön war die Bodenheizung – in den dünnen Sohlen merkt man die warme Erde ;-)


Die Pisten durch die Geysierfelder sind genial für all diejenigen die gerne ins Gelände fahren. Danach machte ich mich auf, die gesperrte Piste zu erklimmen.

Wieder ging es steil aufwärts – ich weiss nicht ob die paar 100m Höhenunterschied es ausmachten, oder es sich rächte dass ich auf den Geysierfeldern herumspaziert bin, ich war völlig fertig. Zu schwach um auszusteigen und Fotos zu schiessen, wäre auch chancenlos um einen Reifen zu wechseln, war neben der Spur – aber das fahren ging.

Zuerst fing es an zu Regnen, danach hagelte es. Mein Zustand verschlechterte sich weiter, es fühlt sich an wie eine Art Rausch und gleichzeitig als wäre ich kurz davor das Bewusstsein zu verlieren.

Kurz bevor die Piste in den Schnee führte (das hatte ich auf der Anfahrt zu den Geysieren schon mal) entdeckte ich eine Piste die ins Tal führte.

Die war zwar nicht auf meiner Karte, aber es würde mir sicher gut tun wieder in etwas tiefere Regionen zu kommen.

Also wendete ich und bei einer Pinkelpause fuhr ein Konvoi von hinten auf mich auf. Anscheinend einige Offroad Liebhaber aus Calama die völlig entsetzt waren dass ich hier alleine unterwegs war.

Ich wäre zu spät dran für die Passage zudem wäre es alleine äusserst leichtsinnig. Ich soll ihnen nach „San Pedro de Atacama“ und dann nach Calama folgen. Mhhh.

Immerhin redeten Sie mir die Piste ins Tal aus – die wäre nicht möglich. Einer Truppe mit best ausgerüsteten Jeeps mit riesigen Reifen glaubte ich das sogar. Ich entschied mich wieder Calama anzusteuern, bzw nochmals an der Oase zu übernachten über die Strecke die ich hergefahren war.

Mein Toyota Kundenberater aus Mendoza (Argentinien) der den Termin in La Paz (Bolivien) fixen wollte lässt nichts mehr von sich hören, also muss ich das wohl selber erledigen. Dazu brauche ich Wifi – also ab in die Zivilisation.

Ich fuhr mitten in ein Gewitter und Platzregen. Toll zu fahren – und Brummie hat jetzt auch wieder einen passablen look. Das war teilweise wieder recht anspruchsvolles Offroaden.


Ich strebte wieder die Oase an, konnte die gleiche Feuerstelle noch einmal verwenden, die zumindest ein bisschen Windschutz versprach. Es war wie immer lecker und deliziös.








----- Kurznachricht via Satelliten-Messenger ------

Straße gesperrt- ignoriert, für einmal mit Erfolg. Am Ende des Tages wieder am Ausgangsort, viel Offroad, Schnee, Hagel

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