Heute ging es wieder zu der anderen Toyota Filiale, diejenige
die auch Reparaturen durchführen kann, die andere Filiale ist ein reiner
Verkaufsstandort. Dort wusste keiner das wir kommen und wieder ergab sich ein
1.5 Stündiges Gespräch, wurde mit der Hauptfiliale telefoniert.
Der hiesige Werkstatt-Chef hielt eine Reparatur für
unmöglich und die diskussion mit meinem Iphone wurde recht hitzig geführt. Aber
letzten Endes lenkte auch der hiesige Werkstattchef ein.
So einfach sei es aber nicht, und überhaupt sei es jetzt
schon zu spät um etwas zu machen, bis Mittwoch wäre unrealistisch und so
weiter. Ich möchte meiner Freundin ja auch Ferien bieten und nicht nur ein
Reparatur-Drama mit einem ungewissen Ausgang.
Daher verabschiedeten wir uns ohne jegliche Massnahmen – wir
müssen nach Peru weil hier in Bolivien morgen Wahlen stattfinden und nichts
mehr geht.
Die Strassen werden gesperrt, die Läden haben geschlossen,
selbst Touren in die Nationalparks sind nicht möglich. Also erst mal nach Peru
und uns da weiter beraten.
Auf dem Weg nach Peru haben wir uns noch das Mond-Tal
angesehen – so etwas von überbewertet, selbst meine von reizen unübersättigte
Freundin war recht enttäuscht.
Danach machten wir uns auf nach Peru und landeten erst
einmal wieder in einem unglaublichen Stau der uns sicher 2 Stunden kostete,
aber auch hier wieder viel fürs Auge bot. Auch hier war es kein Verkehrsinfarkt
wegen zu viel Verkehr sondern diverse Märkte auch der Strecke und den
Sammeltaxis die zu hunderten leer am Wegrand in doppelter Spur auf Fahrgäste
wartete während einige schlauere Sammeltaxi Fahrer die letzte verbleiende Spur
auch noch zum Be und Entladen von Fahrgästen verwendete.
Wir begannen gemeinsam ein neues Hörbuch und hatten so auch
im Stau eine kurzweilige Zeit. Aber nach einer weile erreichten wir ein dünner
besiedeltes Gebiet und kamen wieder besser voran. So langsam wurde es nämlich
auch knapp Peru überhaupt noch zu erreichen.
Die Strecke war landschaftlich ein Traum, insbesondere als
wir den Titicacasee erreichten wurde unser vorankommen langsam – viele viele Fotostops.
Wir erreichten San Pablo de Tiquina und übersetzten mit
einer durchaus abenteuerlich wirkender Flossartigen Fähre. Die notabene aber
auch ganze Reisebusse übersetzen konnte.
Für Copacobana blieb keine Zeit, auch wenn nach der Grenze
die Uhrzeit in Peru eine Stunde zurückgestellt werden kann – wir wussten nicht
wie lange Bolivien noch abfertigen würde, morgen sind die Grenzen geschlossen.
Ein Polizeicheckpoint vor der Grenze zitierte mich ins
Häuschen und meine Daten wurden in ein Buch eingetragen. Das erste mal während
dieses Trips wurde Schmiergeld verlangt. 10 Pesos – also eigentlich nichts. Ich
weigerte mich, dann verlangte der Beamte 5 Pesos.
Seine Argumenation bezüglich Peage war danach nicht mehr
glaubwürdig, aber er behielt mein temporäres Importpapier bei sich. Ich ging
wieder zum Fahrzeug, denn ich hatte an der Grenze zwei Importpapiere erhalten,
ob er dass eine einsackte war mir daher recht egal. Aber letzten Endes drückte
er es mir in die Hand und lies mich ziehen.
Die Ausreise gestaltete sich völlig klaglos und einfach.
Peru war hingegen der bisher kritischste Grenzübergang. Die Papiere wurden auf
kleinste Wiedersprüche hin kontrolliert, Internationaler Führerschein und auch
die Fahrzeugversicherung war nötig – sonst wären wir hier hängen geblieben. Wie
machen dass die Reisende die jeweils an der Grenze ihre Versicherung
abschliessen?
Dadurch verzögerte sich die Einreise deutlich und erst zum
Sonnenuntergang hin konnten wir passieren. Den Fahrzeuginhalt hat niemanden
interessiert.
Bald fuhren wir im dunkeln weiter. Mich störte dabei eher
dass wir durch eine wunderschöne Landschaft fuhren ohne es zu sehen. Aber es
war nicht ungefährlich denn Fussgänger, Tiere und andere Verkehrsteilnehmer
waren auch auf der Strasse unterwegs, ohne Beleuchtung.
Mich drängelte ein Reisebus und ich gab doch noch etwas mehr
gas. Kurze Zeit später sah ich in den Augenwinkeln ein Rind auf die Strasse
rennen, konnte es gerade noch umfahren.
Der Reisebus hinter mir schaffte es nicht mehr, Details
konnte ich nicht sehen, aber hinter mir wurden die Scheinwerfer kleiner und es
kamen auch keine anderen näher.
In Pomenta sahen wir uns nach einer Übernachtungsmöglichkeit
um, fanden aber nichts passables.
Die nächste Stadt hies „Juli“ und hatte einen süssen kleinen
Stadtkern. Meine Freundin wollte sich noch eines der Hostels ansehen, aber
schnell war klar – dass da Hygiene und Komfort im vergleich zu Brummie und
einem Camp/Wildcamp Spot auf der Strecke bleiben würde.
Auf dem Dorfplatz nutzten wir die gute Lichtquelle, bezogen
Matratze und Bettbezüge (waren in La Paz in der Wäscherei) neu und suchten
einen Platz zum Campieren.
In der iOverlander App sahen wir dass es in Juli eine
Campsite direkt am See gab und steuerten diese an.
Eine Campsite fanden wir nicht, stellten uns aber direkt
hinter einem Gebäude auf einer Rasenfläche an den Strand des Titicacasee`s.
Wildcamping bei 5 Grad ist gerade noch gut in der Komfortzone...
------ Kurznachricht via Satelliten-Messenger ----
Titicaca See und Peru - Flucht vor den Wahlen in Bolivien. Lokales vom Restaurant & Inka-Cola nun Wildcamp direkt am See.
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