Ich schlief wie immer etwas aus und machte ein ausgiebiges
Frühstück. Meine Gastgeber liesen sich noch nicht blicken, und ich nahm noch
eine ausgedehnte Dusche.
Als ich fertig war brachte mir die Mutter noch drei gekochte
Eier und los gings.
Heute hörte ich wieder ein zischen / fiepen im Motorraum /
Gebläse was mir gestern nach dem Ölwechsel das erste mal aufgefallen war. Hört
sich nicht gut an, aber die Anzeigen sind alle im grünen Bereich.
Langsam schraubte ich
mich die Passstrasse herauf, heute steht ja eine Andenüberquerung auf 3800m (?)
Höhe an. Die Sonne scheint und trotz der Höhe bleibt der Aussenthermometer
immer über 31 Grad.
Ich hoffe heute mit dem Quadcopter etwas durch die
Andentäler fliegen zu können. An einer Baustelle müssen wir alle ca 10 Minuten
warten, bevor unsere Seite weiterfahren kann – hier wäre die Windstärke noch
ganz ok gewesen.
Unerwartet früh komme ich an die Chilenische
Zollabfertigung, in der auch die argentinische Abfertigung gemacht wird -zumindest zum Teil...
Alles easy – nach kurzer Zeit kann ich weiter fahren. Ich
bekomme einen Zettel in die Hand gedrückt, den ich später abgeben soll.
Plötzlich stelle ich fest dass sich meine Klimaanlage /
Lüftung nicht mehr einstellen lässt – und das System heizt anstelle zu kühlen.
Die Bedienelemente haben keine Funktion mehr. Zum Glück habe ich ja Diagnosestecker
und Software im Gepäck – an einer geeigneten Stelle schaue ich mir das ganze
einmal an.
Die Anden sind hier wunderschön! Bunt durch Mineralien
eingefärbte Berge, geben eine unglaubliche Farbvielfalt wieder, wie sie manch
Leser vielleicht ja aus Island kennt.
Ich hätte nach der Grenze die Wahl zwischen der alten Passstrasse
gehabt – und einem Tunnel neuerer Bauart. Natürlich wollte ich die alte Strasse
nehmen, der sich aber als kleiner Dirttrack entpuppte.
Bei 31 Grad draussen und 35 Grad im inneren war meine
Motivation aber gering, nun noch den Luftdruck abzulassen, nach dem Pass wieder
aufzupumpen – ohne dass ich mich mit der Klimaanlage wieder abkühlen konnte –
so ging es ab in den Tunnel – schön wars wenn mal die Sonne nicht auch noch zur
Wärmeentwicklung im Fahrzeug beitrug.
Kurz nach dem Tunnel kommt ein Nationalpark den wollte ich
nicht auslassen, auch wenn ich schon etwas beunruhigt war, weil Brummie so
herumzickt.
Im NP gab es so einige Wanderwege. Ich erwählte den wohl
üblichen 1.5km Touristen-Rundgang. Unglaublich wie schön die Landschaft hier
ist, ich hoffe dass einige der Fotos dass auch so wiedergeben.
Auf diese Höhe zu Spazieren beansprucht gar nicht so sehr,
die hohe Temperatur machte mir mehr zu schaffen.
Wieder am Parkplatz nutze ich meinen Diagnose Stecker und
die Toyota Software um alle anstehenden Fehler zu löschen. Nun lies sich die
Klimaanlage wieder bedienen, heizte aber noch immer. Aussen 31 Grad, innen 45
Grad – das wird mir ja etwas werden. Ich aktiviere die Heimathilfe zwecks der
nächsten Werkstatt.
Nach dem schönen Rundgang ging es weiter talabwärts. Dabei
muss ich eine weitere Zollabfertigung übersehen haben, denn als ich an einem
Kontrollpunkt meinen Laufzettel abgeben wollte, meinte der Beamte dass ich
nochmals 16km wieder den Berg hochfahren
müsste.
So düste ich wieder den Berg hinauf und stellte mich in eine
riesige Warteschlange für die Zollabfertigung. Nach zwei Stunden erreiche ich
so langsam die Abfertigungshalle.
Ich kann es kaum glauben als ich entdecke, dass hier auch die
Argentinier die Einfuhr von jeglichem Fleisch, Gemüse, Wurst, Holz etc etc
verbieten. Ciao brasilianisches Rindsfilet, Salami und Gemüsearsenal, was ich
noch immer hatte, weil an allen anderen argentinischen Grenzen nie danach
gefragt wurde. Heute ist wohl nicht mein Tag...
Ich versuchte den Papierkram schon zu erledigen, als ich
noch weit in der Schlange stand. Das soll man nicht, aber dadurch kannten mich
alle Beamten schon und das half mir dann bei der eigentlichen Zollabfertigung.
Während alle anderen Autos durchsucht wurden, konnte ich absolut unbehelligt talabwärts fahren. Direkt zu der angegebenen Adresse in Mendoza – die Toyota
Werkstatt ist bis 20 Uhr offen.
Die Jungs nahmen sich umgehend meiner an und prüften
erstmal die Sicherungen. Dabei müssen sie etwas kaputt gemacht haben, denn das Fahrzeug
lief erst mal gar nicht mehr – die Diagnose der Probleme der Klimaanlage
musste nun natürlich erst einmal warten. Es dauerte zwei Stunden, bis das
Problem gelöst war und ich wieder vom Hof fahren konnte – noch immer ohne
funktionierende Klimaanlage.
Ich war an einer kleinen Niederlassung gelandet – morgen
soll ich an der Hauptniederlassung vorbeikommen. Auch wenn einer der Mechaniker
das ganze zu Beginn verbockt hatte, die danach eintreffende Crew bearbeitete
das ganze äusserst professionell und souverän.
Beim Prüfen der Sicherungen hat es anscheinend eine der Sicherungen
gekillt.
Es war 21 Uhr und dunkel als ich wieder auf den Strassen von
Mendoza unterwegs war.
Ich hielt vor einem kleinen Kiosk – um mein Handy wieder
aufzuladen, mein Internet wollte nicht gehen. Anscheinend hat sich mein
Guthaben durch Roaming aufgebraucht. Mein argentinischer Provicer Claro braucht
aktiviertes Roaming um in Argentinien zu funktionieren, dh im Grenzgebiet
frisst dann das Roaming schnell das Guthaben auf.
Der Kioskbetreiber verwies mich an einen anderen Kiosk und
deutete an, dass er mein Auto im Auge behält. Ich holte Geld am ATM (mit dem
Hintergedanken, dass ich meine Dollars nun wohl besser einsetzen werden kann,
im Hinblick auf Reparaturkosten), und konnte endlich auch mein Smartphone und
3G wieder aufladen.
Ich probierte meine Reisebekanntschaften Edgardo und Mario
zu kontaktieren, aber diese kommen aus San Rafael, 220 km im Süden. Das Gebiet
Mendoza und die Stadt Mendoza – das hätte ich früher genauer erfragen sollen.
Ich überlegte ob ich wildcampen soll oder City-Greycamping
– aber im Dunkeln ist das immer so eine Sache. Ich steuerte also den
Campingplatz „Schweiz / Suizo “
Wifi, Pool, Feuerstelle, sauber, schön gelegen – fast zu
schade um hier nur zu nächtigen. So fing ich um halb 11 Nachts an, ein grosses
Lagerfeuer anzuwerfen, um dann noch zu grillieren, sobald es gut Glut hatte.
Ich lernte beim Grillieren noch zwei Argentinier kennen, die
seit 4 Tagen hier sind, so endete auch dieser Abend noch recht gesellig.
------ Kurznachricht via Satelliten-Messenger -------
Mendoza erreicht - hat viel Flair, freue mich auf das erkunden. Leider ist auch wieder ein Werkstattbesuch fällig :-/
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