Montag, 20. April 2015

Party in La Paz

Flambierte Herz Spiesse - sehr lecker! Welches Tier hier flambiert wurde, habe ich allerdings nicht herausgefunden.

Spontan ergab sich nochmal eine Verlängerung in La Paz, da auch die schon bebilderte Buchse einer Reparatur bedurfte.

So langsam funktioniert hier im Hotel auch schon alles wie gewünscht, wenn ich frühstücken gehe, werde ich schon gefragt ob ich einen Cappuccino möchte und der Omelette-Mann signalisiert mir, ob es wieder drei Eier werden sollen.

Und in der Rooftop Bar fragt man mich, ob es ein Mojito werden soll oder ob sie auch noch das Snack-Menü bringen sollen.

Am Sonntag hat die Rooftop Bar leider geschlossen, auch das Hotel eigene Gourmet Restaurant, welches ich in den zwei Wochen auch einige Male genutzt hatte.

Ich schlenderte des Abends also ein bisschen durch die Strassen, ass eine Roll-Pizza to go als Starter und war gespannt, was der Hauptgang werden würde. Ich lief mehr zufällig an eine Ecke voller Locals mit den leckeren Strassenstränden. Flambierte Spiesse, das sah lecker aus!





Ich fragte nach dem Fleisch, man signalisierte mir, dass es Herz wäre, das Tier hingegen konnte ich nicht herausfinden. Auf einer Bank sass ein Mann der gerade so ein Spiess mit einigen Kartoffeln vorgesetzt bekommen hatte - der mit einigen Bruchstücken Englisch das Essen lobte. Ich konnte nicht anders - ich setzte mich zu ihm und bekam eine Schüssel mit einigen Fleischstücken, zwei ebenfalls flambierten Kartoffeln und einer scharfen Sosse vorgesetzt.

War das lecker! Ich orderte noch einen zweiten Teller und die Locals hatten eine Riesenfreude, dass es mir so schmeckte. Mein Sitznachbar fragte mich ob ich ein Bier wolle - na klar wollte ich. Aber anscheinend gab es das nicht hier. So ganz verstand ich nicht was er mir zu erzählen versuchte, er wollte irgendwie Bier trinken und tanzen gehen.

Ich hatte ja definitiv mal nichts Besseres vor und nachdem er mich nicht zahlen liess, versprach ich dann das Bier zu übernehmen. Gleich neben den Essenständen war ein Tor mit einigen Männern die mich erstaunt musterten, als Juan mit mir auf das Tor zusteuerte.

Wir landeten in einem Innenhof, eine Bühne mit Liveband, voller Locals und ich als einziger Tourist werde da von Juan quasi quer durch gezogen. Wohin er wollte, war mir nicht klar, aber ich liess mich durch die Menge steuern. Immer mal wieder mussten wir halten, weil die Locals unbedingt ein Bild mit dem langen Lulatsch machen wollten.


Schliesslich erreichten wir seine Bekannten, mir wurden vier Brüder, Schwestern, Cousins und Cousinen und die Mama vorgestellt, mit der ich tanzen sollte. Ich bekam es auch ganz gut hin, die Musik war ganz gut und hatte einen Takt mit dem ich leben konnte.

Hier kauft man sich eine 0.7l Flasche Bier und bekommt einen Pappbecher dazu. Damit schenkt man aus und lädt andere ein. Selber trinkt man sein Getränk nicht, dafür wird man von anderen eingeladen.

Es war echt süss mit den Locals abzufeiern, ehrlich gesagt war ich auch noch nie so der Hahn im Korb wie hier. Natürlich wollten einige Eltern ihre Cousine an den Mann bringen, was aber unaufdringlich und sehr lustig war. Zumal ich die witzig gemeinten Liebeserklärungen einfach nicht verstanden habe.

Es wurde eine extrem lustige Nacht, was für ein Spass. Was man nicht durfte, das war die Einladung zu einem Bier ablehnen. Es wurde immer nur ein Viertel des Pappbechers eingefüllt, aber viele davon - reichen dann irgendwann auch.

Meine neue Familie beschützte mich auch etwas, in dem sie mich etwas einkreisten, sonst wäre ich wohl nur noch als Foto Sujet herumgereicht worden. Clubbing auf bolivianisch - einfach schön und ich tanzte bis tief in die Nacht hinein, bis ich mich mit Schlagseite auf den Heimweg machte.

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