BBQ auf einer Insel |
Um halb neun als ich aufstand waren die Gemäuer schon wieder verlassen. Ich frühstückte ausgiebig (wie schön es wieder ist, richtiges Brot zu haben) und fuhr dann in Richtung Salar de Uyuni.
Der mittelplrächtige Dirttrack war nun sogar als Routa Touristica ausgeschildert. Nach ungefähr zwei Stunden erreichte ich dann die Einfahrt zum See. Hier sah der See trocken und stabil aus – also ab auf die weisse Fläche.
Mangels Reiseführer wusste ich nun nicht, ob ich mich an die Routen halten sollte, die auch in Openstreetmaps eingezeichnet sind oder ob ich auch Querbeet fahren darf.
Ich wollte unbedingt auch zumindest zu einer der Inseln und nach Navi hätte ich da einen riesigen Umweg machen müssen. Also frei Schnauze nach Himmelsrichtung, dachte ich mir.
Die weisse bis zum Horizont reichende Fläche ist schon eindrücklich! Mit 110 nach Tempomat gondelte ich über die Fläche. Der Untergrund war aber nicht perfekt glatt, es gab immer mal wieder Stellen die rauer waren und dünner aussahen.
Nach einer Weile erreichte ich die Insel. Auf der einen Seite waren sicherlich 25 Fahrzeuge versammelt, es gab einige kleine Häuser und Läden.
Das war mir zu touristisch und ich umrundete die Insel und fand auf der Rückseite ein schönes Plätzchen. Ich machte ein schönes Feuer (gut wenn man genug Holz dabei hat) und packte eines meiner Bücher aus – um auf eine gute Glut zu warten.
Wirklich ein schöner Platz um zu entspannen und das Lomo aus La Paz war einfach sensationell. Das lag vielleicht auch an meiner Grillmethode, ich probierte es mit dem Niedergaren unter einer Alufolien-Haube.
Dazu gab es Mais und Tomaten, während selten einmal ein Fahrzeug auf Inselumkehrung an meinem Platz vorbei kam und neidisch auf meine Grillerei schaute. Ich las noch eine Weile, bevor ich alles wieder einräumte und in Richtung Uyuni donnerte. 100km über die weisse Wüste, schon eindrücklich! Hier ist aber extrem viel los, viele Geländewagen mit 6 Touristen vollgestopft, donnern auch umher.
Die offiziellen Pisten hatten des Öfteren kleine Löcher und so fuhr ich immer etwas abseits.
Bei Colchani verliess ich den See, hier war die Salzfläche etwas feucht und unstabil, nachdem ich noch die Paris-Dakar Statue abgelichtet hatte. Wieder steuerte ich eine Tankstelle an. Der Tankwart wollte 9.30 Bolivianos und deutete auf die Überwachungskameras. Ich fing mit dem Verhandeln an. Als er mir nach einer Weile 6 Bolivianos anbot, meinte ich, dass er das ja nur machen kann, wenn die Kameras nicht funktionieren. Wir einigten uns auf 5 Bolivianos und 80 Liter passten hinein.
Nun geht es wieder nordwärts. Die Piste war unterirdisch und nach 20km ging es schon an die Stellplatzsuche.
Ich stelle mich mitten in ein Tal mit Sand und steppenartigen Gras/Busch-Bewuchs. In der Ferne sah ich eine Hütte und eine Alpaca-Herde, aber hier wird auch die letzte Ecke landwirtschaftlich genutzt – so richtiges abgelegenes Wildcampen ist schwierig.
Es war ein klarer Himmel und am Eindunkeln, also schon etwas kühl. Ich verwendete das letzte Holz für ein richtig grosses Lagerfeuer – diesmal ohne Grillerei – ich war ja schon pappensatt.
Nach zwei Stunden kam ein Pickup vorbei, um zu schauen wer hier abhängt. Ich glaube zuerst wollten sie mich wegschicken, aber ich zeigte ihnen auf der Weltkarte an der Beifahrertüre was ich am machen bin, zeigte das Schlafsetup von Brummie und die drei verabschiedeten sich wieder. „Bis morgen“ sagte die Frau.
Ich bin kein Hut-Fetischist, um auf das eingangs Bild einzugehen. Aber auf über 3000m nähert man sich auch mit 30er Sonnenschutzfaktor dem krebsroten Status nur all zu schnell... Gerade bei einem gemütlichen drei stündigen Grillerchen.
---- Kurznachricht via Satelliten-Messenger ----
Heute sensationeller Trip über den Salzsee und BBQ auf einer Insel. Nun Wildcamp mit Lagerfeuer- nicht ganz so abgelegen
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